Rheinische Post Duisburg

Initiative sieht Chance auf Erhalt der Herz-Jesu-Kirche

Einige Sermer haben sich bereits entschloss­en, das Projekt finanziell zu unterstütz­en – mit zehn Euro Monatsbeit­rag.

- VON VOLKER POLEY

SERM Auch die zweite Info-Veranstalt­ung zum Thema „Erhalt der Herz-Jesu-Kirche“stieß auf große Resonanz. Das Konzept der „Kirchenret­ter“erläuterte­n Ursula Grotenburg und Michael Germ. Die Herz-Jesu-Kirche soll wie weitere fünf Kirchen im Duisburger Süden im Zusammenha­ng mit dem Pfarreient­wicklungsp­rozess definitiv geschlosse­n werden. Die Initiative hat Vorschläge und Ideen entwickelt, wie ein drohender Verkauf und ein möglicherw­eise damit verbundene­r Abriss vermieden werden kann.

Die Chancen, die Kirche als Dorfmittel­punkt zu erhalten, stehen aus Sicht der Initiative nicht schlecht. So könnte die Kirche im Dorf bleiben, wenn alle damit verbundene­n finanziell­en Aufwendung­en in privater Trägerscha­ft übernommen werden. Diese durch das Essener Bistum eröffnete Möglichkei­t wollen die Sermer nutzen. 30.000 Euro sind jährlich aufzubring­en, um das Gan- ze solide zu finanziere­n, haben die „Kirchenret­ter“errechnet. Davon sind 20.000 Euro für Rücklagen und Instandhal­tung zu berücksich­tigen und 10.000 Euro für den laufenden Betrieb bereitzust­ellen.

Die Übernahme wird vertraglic­h geregelt, Eigentümer der Immobilie bleibt die Kirche. Der benötigte Betrag soll durch Spendenbei­träge zusammenko­mmen. Dazu werden 250 Spender benötigt, die bereit sind, zu diesem Zweck monatlich zehn Euro zu überweisen. Ursula Grotenburg hat auch bereits konkrete Vorstellun­gen, wie man die Kirche mit Leben füllen kann: „Neben kirchliche­n Veranstalt­ungen könnten hier auch kulturelle Events wie Konzerte oder Lesungen stattfinde­n.“Allein bei der Übernahme der Kirche soll es langfristi­g nicht bleiben. „Wenn das mit der Kirche in trockenen Tüchern ist, beabsichti­gen wir auch das Gemeindeze­ntrum zu übernehmen“, kündigte Michael Germ an.

Das ist zwar ausdrückli­ch nicht von einer Schließung bedroht, aber das Angebot der Pfarrei, auch das benachbart­e Gemeindeha­us in Eigenregie zu führen, macht aus Sicht der Initiative durchaus Sinn. Ursula Grotenburg freut sich nicht nur über das große Interesse am Erhalt der Herz-Jesu-Kirche, sondern auch über die jetzt bereits erkennbare Bereitscha­ft, das Projekt durch eine Mitgliedsc­haft beim Fördervere­in finanziell zu unterstütz­en. Von den 250 benötigten Spendern ist man allerdings noch ziemlich weit entfernt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany