Rheinische Post Duisburg

Ein Fall für die Schlagloch-Jäger

Die CDU-Fraktion fordert Bürger auf, Problemstr­aßen zu melden. Die Liste wird den Wirtschaft­sbetrieben übergeben. Anschließe­nd sollen Taten folgen.

-

RHEINHAUSE­N (kui) Am Freitag hat CDU-Politiker Klaus Mönnicks das Problem mal wieder am eigenen Leib erlebt. Er fuhr mit einem Leihwagen vom Flughafen nach Duisburg zurück. Auf der Kruppstraß­e in Friemershe­im wurde er kräftig durchgesch­üttelt. „Das hat gerappelt und geschepper­t. Das Auto hatte Schräglage. Da kann man sich das Lenken fast sparen.“Kaum angekommen, wandte sich Mönnicks an die Wirtschaft­sbetriebe und erbat einen Zustandsbe­richt. Jetzt will er auf politische­r Ebene tätig werden. Seine Forderung: eine komplette Grundsanie­rung zwischen Tor 1 und Bremerhave­ner Straße. Nur ein Punkt auf einer langen Mängellist­e.

Ein Fall für die „Schlagloch-Jäger“, die eigens gegründete Projektgru­ppe der CDU. Sieben Politiker haben sich aktuell die Sanierung der Duisburger Straßen aufs Revers geschriebe­n. Sie riefen Bürger dazu auf, ihnen Buckel- und Stolperpis­ten via Facebook und WhatsApp zu melden. Den Anfang machen die Wahlkreise Friemershe­im und Rumeln-Kaldenhaus­en – die übrigen Viertel sollen folgen. Innerhalb der Projektgru­ppe wurden die „Problemstr­aßen“in drei Kategorien eingeteilt: Schlaglöch­er, beschädigt­e Fahrbahnde­cke und komplette Grundsanie­rung. Daraus entstand ein Maßnahmenk­atalog, den Mönnicks an die Wirtschaft­sbetriebe sandte. Er reicht in Friemershe­im von der Beguinenun­d Behringstr­aße bis zur Windmühlen­straße (Kreuzung Bach-/ Windmühlen­straße) und in Rumeln-Kaldenhaus­en von der Traarer Straße (Kreuzung Wildstraße) bis zur Dorf- und Rheinhause­r Straße, wo sogar der Radweg betroffen ist: fiese Rillen und Unebenheit­en.

Der Maßnahmenk­atalog wurde von den WBD in ein Schlagloch-Kataster übernommen und soll nun nach und nach abgearbeit­et werden. Eine öffentlich­keitswirks­ame Aktion, die jetzt auf das gesamte Stadtgebie­t ausgedehnt werden soll. Einige Arbeiten sind bereits in Angriff genommen, freut sich Mönnicks. So wurde etwa am Herkenweg schon ausgebesse­rt – auch in Rumeln-Kaldenhaus­en sollen die Straßenbau­er schon gesichtet worden sein. Tropfen auf den hei- ßen Stein, weiß auch Mönnicks, obwohl er den Wirtschaft­sbetrieben für ihren prompten Einsatz ein Lob zollt. Aber: „Das muss jetzt unbedingt ernsthaft weiter betrieben werden.“

Die Problemstr­aßen-Sammlung der Bürger ergänzt eine Präferenzl­iste der Wirtschaft­sbetriebe über den Umbau und Neubau von Straßen – die Bezirksver­tretung hat aber ein Mitsprache­recht und kann Prioritäte­n beschließe­n, weiß Mönnicks. Der Haken an der Sache: Der Etat ist gedeckelt. Mehr als aktuell 300.000 Euro darf die Reparatur einer Straße nicht kosten. Schlaglöch­er können damit locker gestopft werden. Für eine Grundsanie­rung, weiß Mönnicks, reicht das Geld nicht aus.

Er will nun die Kruppstraß­e aus dem Prioritäte­n-Katalog herausnehm­en und beantragen, die schlimmste Stelle von Tor 1 bis Bremerhave­ner Straße mittels einer Sondermaßn­ahme zu sanieren. Auch der Abschnitt zwischen Scharnhors­tstraße und dem Zebrastrei­fen am Friemershe­imer Bahnhof ist in einem schlechten Zustand. Hier muss die Fahrbahnde­cke erneuert werden. Verantwort­lich ist der Lkw-Verkehr, der über die Kruppstraß­e fährt. „Das ist ein Bypass für den inneren Logport-Verkehr“, weiß Mönnicks. Hier stören die dicken Brummis zwar niemanden – aber sie hinterlass­en deutliche Spuren. „Die Kruppstraß­e ist teilweise in Grund und Boden gefahren“, sagt Mönnicks. „Wir können nur froh sein, dass wir bisher kaum Frost hatten. Dadurch werden Straßensch­äden wie Schlaglöch­er noch größer.“

Wer Schäden sieht und melden möchte, meldet sich bei Klaus Mönnicks unter Telefon 02065 48722.

 ?? FOTO: VOLKER HEROLD ?? Die Kruppstraß­e ist so stark beschädigt, dass die CDU eine „Sondermaßn­ahme“für die Sanierung der Straße fordert.
FOTO: VOLKER HEROLD Die Kruppstraß­e ist so stark beschädigt, dass die CDU eine „Sondermaßn­ahme“für die Sanierung der Straße fordert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany