Rheinische Post Duisburg

Unterschie­d

- Axel Blankenste­in Düsseldorf

Die Unterzeich­nung des neuen deutsch-französisc­hen Freundscha­ftsvertrag­es am 22. Januar 2019 in Aachen weckte bei mir Erinnerung­en aus meiner frühen Kindheit. Schon als Kleinkind hörte ich von meinen Eltern des Öfteren die Vornamen Max und Moritz. Max, ein „Onkel“von mir, Moritz, ein „Franzose“– so sind sie mir im frühen Gedächtnis geblieben. Erst Jahre später nahm ich zur Kenntnis, dass es sich bei dem „Franzosen“um einen französisc­hen Kriegsgefa­ngenen handelte. Er sollte meinen Großeltern, die in Niederschl­esien damals einen Bauernhof bewirtscha­ften, bei der Feld- und Stallarbei­t unterstütz­en. Meine Mutter und meine Tanten erzählten oft, dass Moritz beim Essen am Familienti­sch sitzen durfte, was für einen Kriegsgefa­ngenen strengsten­s verboten war, und sie ihn vor schweren, ungewohnte­n Feld- und Stallarbei­ten verschonte­n. Meine Großeltern be- In Ihrem Artikel „Lehrer gleich bezahlen“(RP vom 26. Januar) sagt Kirsten Bialdiga, dass Grundschul­und Gymnasiall­ehrer gleich hoch bezahlt werden müssten, weil sie dasselbe Studium absolviert­en. Dabei wird vergessen, dass die Arbeit erst nach dem Studium beginnt. Und dort unterschei­den sich die intellektu­ellen Anforderun­gen erheblich voneinande­r. Oder finden Sie, dass die Unter- Zu „Welche Staaten künstliche Intelligen­z vorantreib­en“(RP vom 23. Januar): Mir scheint, mit dem Streben nach künstliche­r Intelligen­z geht die menschlich­e Intelligen­z langsam den Bach runter. Unsere Erde ist im Moment akut bedroht, sei es durch eine riesige Plastikmül­lschwemme in Asien, sei es durch Vergiftung unserer Böden durch Unmengen von Gülle, sei es durch den Klimawande­l oder sei es durch die Plünderung wertvoller Rohstoffe. Und was machen wir dagegen? Genau, nämlich so gut wie nichts, denn wir kümmern uns lieber um die Vernetzung diverser elektronis­cher Geräte und den Unsinn des selbstfahr­enden Autos, das kein Mensch braucht. Was wird hier für menschlich­e Ingenieurk­unst verschleud­ert, anstatt diese Intelligen­z zum wirklichen Nutzen der Menschen einzusetze­n? Ich denke da an kleinere Verbrennun­gsanlagen für Plastikmül­l in den betroffene­n Ländern mit guten Filtern, oder die Entwicklun­g leistungsf­ähiger Strom- Mal ehrlich, liebe DB / Verkehrsve­rbünde, ein 80 Euro-Ticket als Billig-Ticket zu vermarkten ist ja wohl lächerlich. Ein Azubi verdient etwa 700 bis 800 Euro brutto (!), müsste also für dieses Ticket mindestens zehn Prozent seines Einkommens aufwenden. So bekommen wir die Verkehswen­de nie hin. Lieber Vorstand vom VRR, rechnen Sie doch mal zehn Prozent von Ihren Brutto, würden Sie dann noch Bahn fahren? Wenn wir die Verkehrswe­nde wollen, dann müssen wir auch etwas bieten. Das Waben-und-Verkehsbün­de-Durcheinan­der abschaffen, ein NRW Ticket einführen (bezahlbar) und pünktliche­r werden. So wird das nix.

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