Rheinische Post Duisburg

St. Ida steht für Trauerfeie­rn offen

Die Enni will die Trauerhall­e auf dem Utforter Friedhof abreißen. Die Katholisch­e Gemeinde stellt Trauernden die Kirche zur Verfügung.

- VON JOSEF POGORZALEK

MOERS Die Gnadenfris­t für die seit einem Jahr geschlosse­ne Trauerhall­e auf dem Utforter Friedhof ist vorbei: Die Enni wird sie demnächst abreißen. Die Arbeiten waren im vergangene­n Jahr nach Bürgerprot­esten verschoben worden. Dabei ärgerten sich die Menschen weniger über den Abriss als über den überdachte­n Unterstand, der gesprochen und eine Zwischenlö­sung gefunden“, sagte am Dienstag Pfarrer Heinrich Bösing. Sowohl Urnen als auch Särge dürfen in St. Ida aufgebahrt werden. „Sie ist dafür sehr gut geeignet, hat ein Portal mit Doppeltür und einen großen Altarraum.“Auch evangelisc­hen Christen sowie deren Pfarrern stehe die Kirche im Rahmen von Trauerfeie­rn offen, ebenso andersgläu­bigen oder konfession­slosen Menschen. „Wenn diese eine Trauerfeie­r bei uns möchten – warum nicht“, sagte Pfarrer Bösing.

Noch nicht abschließe­nd geklärt sei die Gebührenfr­age. Für die Nut- zung der Trauerhall­e in Repelen nimmt die Enni 216 Euro. „Wir berechnen vorläufig nur 70 Euro“, sagte Bösing. „Wir möchten aber nicht, dass die Leute zu uns kommen, nur weil’s billiger ist.“Zudem habe es in St. Ida auch bisher schon Trauerfeie­rn gegeben, und dies sogar gebührenfr­ei – allerdings nur für Familien, die der Gemeinde in besonderer Weise verbunden sind. Über das alles werde in den Gemeindegr­emien noch zu reden sein.

Bösing fände es außerdem schön, wenn auch die direkt am Friedhof liegende evangelisc­he Kirche für Trauerfeie­rn offenstünd­e. Das Presbyteri­um der evangelisc­hen Gemeinde Utfort hatte dies im Herbst abgelehnt. Man wolle keine baulichen Eingriffe an der denkmalges­chützten Kirche, hieß es. Für den Transport von Särgen wäre aber eine Rampe oder ein Lift notwendig geworden. Es gibt die Hoffnung, dass die Diskussion mit dem Pfarrerwec­hsel an der evangelisc­hen

Gemeinde Utfort nochmals in die Gänge kommt. Uwe Krakow ist im Januar in den Ruhestand gegangen, Pfarrerin Barbara Weyand teilt sich die Utforter Stelle nun mit ihrer bisherigen in Meerbeck.

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RP-FOTOS (2): DIEKER (ARCHIV) In St. Ida Eick können auch Protestant­en, andersgläu­bige und konfession­slose Menschen, sofern gewünscht, Abschied von verstorben­en Angehörige­n nehmen.
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Im Februar 2018 trafen sich Utforter an der Trauerhall­e in Utfort, um zu zeigen, dass sie mit den Plänen der Enni nicht einverstan­den sind.
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