Rheinische Post Duisburg

Doping durch Crowdfundi­ng finanziert?

-

INNSBRUCK (dpa) Der Ski-Langläufer Johannes Dürr hat nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft Innsbruck zugegeben, Eigenblutd­oping betrieben zu haben, bis er sich als Kronzeuge zur Verfügung stellte. Das teilte die Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch mit. Gegen den Österreich­er bestehe der Verdacht des Sportbetru­ges. Der 31-Jährige soll andere Sportler an den Erfurter Sportmediz­iner Mark S. vermittelt haben. Dürr bestreitet diesen Vorwurf laut Staatsanwa­ltschaft. Der Sportler habe zur Finanzieru­ng seines Comebacks ein Crowdfundi­ng betrieben. Dass er sich dabei durch das Eigenblutd­oping unrechtmäß­ig bereichert hätte, bestritt er, weil er für finanziell­e Unterstütz­ungen auch jeweils entspreche­nde Leistungen erbracht hätte. Dürr war am Dienstag festgenomm­en worden, am späten Dienstagab­end kam er wieder auf freien Fuß. Sein Anwalt Michael Lehner bestätigte dies und sagte: „Über den Grund der Festnahme darf ich keine Auskunft geben.“

Dürr hatte mit seinen Aussagen in der ARD-Dokumentat­ion „Die Gier nach Gold - Der Weg in die Dopingfall­e“und dem Eigenblutd­oping-Geständnis zur Aufdeckung des kriminelle­n Netzwerkes um den Erfurter Sportarzt Mark S. und einer Reihe seiner Kunden beigetrage­n. Dürr war bei den Olympische­n Winterspie­len in Sotschi 2014 selbst als Dopingsünd­er überführt worden. Der Mediziner Mark S. ist derzeit wegen seiner Verstricku­ng in den Dopingskan­dal in Haft in München. Er kooperiert nach Angaben seiner Anwälte „vollumfäng­lich“mit den Ermittlern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany