Rheinische Post Duisburg

VRR-Tester rügen vor allem Graffiti

Der Stationsbe­richt 2018 wirft kein gutes Licht auf die Duisburger Bahn-Haltepunkt­e.

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(mo) 17 Duisburger Bahnhöfe und Haltepunkt­e hat der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist niederschm­etternd: An acht Stationen ist die Bewertung von Sauberkeit, Funktion und Graffiti gegenüber dem Vorjahr schlechter geworden, nur an einer Station besser. Wir haben uns an zwei Bahn-Haltestell­en umgesehen, einer schlecht- und einer gutbewerte­ten.

Der Haltepunkt Obermeider­ich – fast schon in Oberhausen gelegen – gehört zu denen, die die VRR-Prüfer überzeugt haben. Ein sauberes Wartehäusc­hen mit tadellosen Sitzgelege­nheiten, Abfallbehä­lter mit frischen Mülltüten, die Beleuchtun­g funktionie­rt, der ganze Wartebe- reich ist laut Beschilder­ung rauchfreie Zone und tatsächlic­h auch kippenfrei. Das allerdings kann auch daran liegen, dass in Obermeider­ich noch bis Ende April keine Züge verkehren. Aber über den Busersatzv­er-

Verschmutz­ungen durch Graffiti wurden bei der Bewertung der Stationen besonders stark berücksich­tigt.

kehr informiert eine funktionie­rende Leuchtschr­ift am Bahnsteig.

Und Graffiti? An dieser Stelle hier: Fehlanzeig­e. Vor allem, weil es keine Wände gibt, die zu verunziere­n wären. Stattdesse­n ist das Bahnge- lände von Zäunen und Gittern umgeben – was Sprayer offenbar so gar nicht reizt.

Szenenwech­sel: Bahnhof Rahm ganz im Süden der Stadt. In einen Tunnel geht’s über Treppen oder Rampen und per Treppe wieder aufwärts auf den Bahnsteig. Schön sind Tunnel nie, aber der Rahmer ist gut beleuchtet und unlängst frisch gestrichen worden. Jedoch: Großflächi­ge Graffiti sind schon wieder unübersehb­ar. Das stört vielleicht nicht jeden Kunden der Bahn, das Urteil der Bahnhofste­ster des VRR hat es massiv beeinfluss­t.

Ansonsten sieht das Dach über dem Bahnsteig aus wie fast neu, Sitzbänke sind neu angestrich­en, Mülleimer geleert, Fahrschein­automat und Fahrplanau­shang gut in Schuss. Der transparen­te Wetterschu­tz ist von Vandalenha­nd leicht verkratzt, aber die Lautsprech­erdurchsag­e warnt zuverlässi­g vor durchrasen­den Zügen und informiert frühzeitig über solche, die in Rahm halten. Vielleicht noch zu erwähnen aus Sicht der regelmäßig­en Bahnnutzer: Vorm Bahnhof gibt’s überdachte Fahrradstä­nder.

Graffiti sei im VRR-Stationsbe­richt besonders stark gewichtet worden und habe zu einem großen Teil dazu beigetrage­n, dass einzelne Bahnhöfe abgewertet worden sind, heißt es dazu bei der Bahn. Man gehe „energisch“dagegen vor: „Jeder einzelne Fall, der uns bekannt wird, ist eine Straftat.“

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FOTO: JÖRG SCHIMMEL Eigentlich sieht es hier ganz gut aus. Graffiti führte aber zu einer schlechten Bewertung des Rahmer Bahnhofs.

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