Seniorenresidenz im Grünen
An der Schulstraße in Baerl soll eine Seniorenresidenz mit zehn bis zwölf Wohneinheiten entstehen. Der Baubeginn ist noch offen, da erst eine gesetzliche Hürde genommen werden muss.
BAERL (P.S.) Schicke Ein- bis Mehrfamilienhäuser in moderater Bauhöhe in schöner Landschaft. In Baerl lässt es sich gut leben – solange man gesund und mobil ist. Senioren aber, für die die Haushaltführung immer beschwerlicher oder das Haus oder die Wohnung allmählich zu groß wird, finden in dem westlichen Duisburger Stadtteil keine speziellen Angebote. Das möchte Heiner Thomas, Inhaber der Reha Partner Thomas GmbH an der Schulstraße, ändern. Er beabsichtigt, in Höhe der Schulstraße 15 auf dem ihm gehörenden etwa 450 Quadratmeter großen Grundstück die „Residenz Dickshof“zu errichten.
Dass Bedarf für senioren- und behindertengerechtes Wohnen besteht, erfährt er schon aus seiner beruflichen Tätigkeit heraus: „Ich habe Kontakt zu potenziellen Bewohnern und Pflegediensten. Ich weiß, wie es laufen könnte.“Obwohl erst in der Planung, kommen aus Bevölkerung und Politik inzwischen positive Feedbacks für das Bauvorhaben.
Bis in die 1990er Jahre gab es einmal ein Altenheim mit etwa 80 Bewohnern an der Straße „Im Buschhuck“, geführt vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Heiner Thomas absolvierte dort seinen Zivildienst. Nach dem Abriss des Hauses, das alt und marode war, gab es nie wieder entsprechende Wohnangebote für Senioren, die gerne in ihrem bekannten Umfeld in Baerl bleiben möchten.
Geplant ist ein Haus in Massivbauweise mit verklinkerter Fassade. Zehn bis zwölf Wohneinheiten sollen entstehen. Von 20 bis 35 Quadratmeter ist der reine Privatbereich groß. Je nach Größe werden separate oder kombinierte Schlaf- und Wohnbereiche sowie seniorengerechte Badezimmer angeboten, die rund um einen Aufenthaltsraum mit einer großen gemeinschaftlichen Kü- che liegen. Aufzüge vom Souterrain (wo unter anderem eigene Waschmaschinen abgestellt werden können) bis zum ersten Obergeschoss sowie der barrierefreie Zugang zu Garten und Terrasse erleichtern die Fortbewegung im Haus. Das Projekt ist so angelegt, dass Senioren motiviert werden, selber beziehungsweise gemeinschaftlich zu kochen und einzukaufen, aber bei Bedarf unterstützt und begleitet werden.
Seit ungefähr einem halben Jahr arbeitet Heiner Thomas an der Planung. Inzwischen ist das Grundstück lediglich in seinen Baugrenzen abgesteckt. Momentan kommt der Bauherr nicht richtig weiter. So sind noch Bauauflagen der Bauaufsicht zu erfüllen. Die Bebaubarkeit seines Grundstücks schränkt zum Beispiel eine Baugrenze ein, die vor Jahren von der Stadt festgelegt wurde, weil die Straße „Auf der Gest“verlagert werden sollte, was aber nie geschah. Die Baugrenze bleibt jedoch weiter bestehen.
Unterstützung von der Politik und Baubehörde wünscht sich Heiner Thomas bei einer gesetzlichen Problematik. Da der Bebauungsplan für sein Grundstück aus dem Jahre 2005 stammt, findet hier ein altes Gesetz Anwendung. Danach darf die Größe des Obergeschosses nur 66 Prozent der Fläche des Erdgeschosses betragen. Das neue, in diesem Jahr in Kraft getretene Baugesetz erlaubt 75 Prozent. Heiner Thomas: „Es ist noch nicht geklärt, wie das erste Obergeschoss gebaut werden darf.“Wäre nur die kleinere Fläche erlaubt, würde es schwierig, Aufzug und Wohneinheiten unterzubringen. Er wartet nun auf die Entscheidung der Baubehörde, schließlich muss sein Architekt dann umplanen. Wann Baubeginn ist, vermag er nicht einzuschätzen und auch über die Höhe der Investition kann er nichts sagen: „Ich weiß nicht, wie ich bauen darf.“