„Nun müssen wir sehen, dass wir die Flächen auch sinnvoll gestalten“
Als der „Weiße Riese“um Punkt 12 Uhr am Sonntagmittag in sich zusammensackt, sind Spreng-, Abrissunternehmen und Verwaltungschef in Feierlaune. Genau wie vorgesehen stürzten die vier Wohntürme des in sich zusammen. Niemand wird verletzt, kein anderes Gebäude wird beschädigt. Die einzigen Verluste hat die Feuerwehr zu beklagen. Ein paar Wasserschläuche haben die Trümmerhagel nicht überstanden.
„Ein wichtiger Meilenstein für Hochheide“, fasste ein sichtlich erleichterter Oberbürgermeister Sören Link nach der Sprengung zusammen. „Doch das war nur der erste Schritt. Nun müssen wir sehen, dass wir die freiwerdenden Flächen auch sinnvoll gestalten.“Der Abriss eines zweiten „Riesen“soll nun zeitnah in Angriff genommen werden.
Für Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt war es ein überraschend ruhiger Tag. Die Evakuierung am frühen Morgen war problemlos verlaufen. Ordnungsamtschef Frank van Staa fand am frühen Nachmittag lobende Worte für die Bevölkerung. „Das hat alles super funktioniert“, sagte er. „Die Anwohner haben sich vorbildlich verhalten. Es gab zu keinem Zeitpunkt größere Probleme.“Selbst seine Mitarbeiter, die am frühen Morgen für das Abschleppen falsch geparkter Autos zuständig gewesen seien, seien mehr als zufrieden gewesen. „Es gab insgesamt nur fünf Autos, die wir am Ende tatsächlich abschleppen mussten.“
Die erwarteten Zuschauermassen, auf die sich die Stadt trotz ihres eindringlichen Appells nicht zur Sprengung zu kommen, vorbereitet hatte, blieben aus. „Das Einsatz- und das Verkehrsaufkommen rund um die Sperrzone war insgesamt sehr niedrig“, sagte van Staa.
Die Zuschauer, die da waren, blickten mit lachenden und weinenden Augen auf das Geschehen. Pascal Kempfer und Melissa Mangelsdorf hatten sich Plätze in der ersten Reihe gesichert. Er war froh, dass der Riese wegkam, sie fand es schade. „Sind halt Kindheitserinnerungen“, sagte Mangelsdorf. „Aber da dort etwas Schöneres hinkommen soll, ist das für mich okay.“
Sören Link Oberbürgermeister