Grüne warnen vor „Kettensägenmassaker“
Die Grünen-Fraktion im Stadtrat will verhindern, dass die Wirtschaftsbetriebe tausende Bäume fällen.
(jlu) Der Grünen-Fraktionsgeschäftsführer im Duisburger Stadtrat, Gerd Schwemm, kritisiert die Pläne der Wirtschaftsbetriebe (WBD), alten Baumbestand fällen zu wollen. 40 bis 45 Prozent der Bäume sollen nach Angaben des Politikers in der Stadt gefällt werden. „Bei einem erfassten Bestand von circa 50.000 Straßenbäumen wären dies mindestens 20.000 alte Bäume“, rechnet Schwemm vor und spricht von einem „Kettensägenmassaker“. Der Fraktionsgeschäftsführer hofft, dass der alte Baumbestand in Duisburg stattdessen gepflegt und geschützt wird.
„Stadtbäume sind wichtig für unser Stadtklima“, sagt Schwemm. „Sie binden Feinstaub, sorgen für frische und kühle Luft.“Gerade alte Bäume prägten das Stadtbild in vielen Stadtteilen und Wohnquartieren. Sie seien zudem Rückzugsräume für Insekten und Vögel. Die WBD planten, die alten Bäume, die als nicht mehr leistungsfähig eingestuft wurden, durch zwölf Jahre alte Setzlinge pflegeleichterer Baumarten zu ersetzen. „Dieser Plan ist nicht ganz so einfach umzusetzen, da viele der gefährdeten Bäume zu Alleen gehören, deren Bestand noch gesetzlich geschützt ist“, sagt Schwemm.
Doch Bürger beschwerten sich nach Angaben des Politikers über Belastungen, die alte Bäume verursachen: Sie sähen den Dreck wie Laub und herabfallende Äste auf den Gehwegen und in den Regenrinnen nicht gerne und bemängelten Hindernisse durch angehobene Gehwegplatten. Der Grünen-Politiker mahnt die Parteien an, für Verbesserungen zu sorgen. „Die Diskussion über sofortige und effektive Klimapolitik ist längst auch in Duisburg angekommen“, sagt er. „Eine weitere Zerstörung von Stadtgrün wird nicht einfach so hingenommen werden.“