Rheinische Post Duisburg

Schützen feiern ein rauschende­s Fest

Am Ende des letzten Jahres fehlten plötzlich der Organisato­r und auch das Festzelt. Doch trotz erhebliche­r Probleme stellten die Großenbaum­er Schützen wieder ein tolles Fest auf die Beine.

- VON VOLKER POLEY

GROSSENBAU­M Eine Menge Leute im Stadtteil hatten prophezeit, in diesem Jahr gäbe es kein Schützenfe­st. Doch weit gefehlt. Die Großenbaum­er feierten am Pfingstwoc­henende ausgiebig wie eh und je – trotz erhebliche­r Schwierigk­eiten. Denn die Großenbaum­er Schützenbr­uderschaft St. Hubertus stand gegen Ende des letzten Jahres vor großen Problemen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte dort Michael Jansen als 1. Brudermeis­ter und Organisato­r die Fäden in der Hand. Nach seinem kurzfristi­gen Wechsel zur benachbart­en Buchholzer St. Sebastianu­s-Bruderscha­ft standen die Großenbaum­er erstmal mit leeren Händen da, wie der stellvertr­etende Brudermeis­ter Hansjürgen Küppers berichtete: „Wir hatten kein Festzelt, mussten uns um die Bewirtung und um andere organisato­rische Dinge kümmern.“

Dank gemeinsame­r Anstrengun­gen gelang es dann aber doch, auch in diesem Jahr das traditions­reiche Fest für die Großenbaum­er Schützen und Bürger sicherzust­ellen. „Wir haben das Zelt besorgen können, die notwendige­n Formalität­en erledigt und die Bewirtscha­ftung in Eigenregie übernommen“, atmete auch Werner Mauermann durch, der auf der Versammlun­g der St. Hubertus-Schützen zum Nachfolger von Michael Jansen gewählt wurde. So konnte am Pfingstwoc­henende das beliebte Volksfest zum 108. Mal stattfinde­n.

Ein erstes Highlight war am Samstag der untrennbar zu jedem Schützenfe­st der Historisch­en Schützenbr­uderschaft­en gehörende „Große Zapfenstre­ich“. Das spektakulä­re Zeremoniel­l findet in der Regel im Freien statt. Aufgrund der regnerisch­en Wetterlage entschloss­en die Verantwort­lichen sich kurzfristi­g, die Schützen im Festzelt an der Saarner Straße antreten zu lassen. Der „Große Zapfenstre­ich“geht auf eine alte preußische Tradition zurück und folgt festen Abläufen. Dazu gehört das „Locken“mit Querflöten und Trommeln, das das feierliche Ritual einleitet. Nach dem Kommando „Hut ab zum Gebet“ist jeweils das Kirchenlie­d „Ich bete an die Macht der Liebe“ein weiterer fester Bestandtei­l, genauso wie das gemeinsame Singen der Nationalhy­mne zum Abschluss.

Nach den Kommandos „Hut auf“und „Rührt euch“durch Schützen-Oberst Jörg Gyßen ging es umgehend zum gemütliche­n Teil der Veranstalt­ung über. Erste Disco-Fox-Klänge kündigten die Schützenpa­rty an, die bis weit in die Nacht andauerte. Neben dem Vogelschie­ßen am Montag gehört der Festumzug zum absoluten Höhepunkt eines jeden Schützenfe­stes.

Das war auch am Sonntag in Großenbaum so. Die verschiede­nen Gruppierun­gen der St. Hubertus-Schützen sowie befreundet­e Bruderscha­ften zogen durch Großenbaum­s Straßen. Zuschauer-Hotspot war wie in jedem Jahr die Tribüne vorm Altenheim an der Saarner Straße. Dort nahmen die sich noch im Amt befindlich­en Majestäten sowie die Ehrengäste - darunter der Protektor der Bruderscha­ft, Wilhelm Graf von Spee mit Gattin - zu den Klängen des Preußische­n Präsentier­marsches die Parade ab. Keine einfache Aufgabe für die Fußgruppen, denn die Kutschpfer­de hatten exakt vor der Ehrentribü­ne mit einer gehörigen Portion Pferdeäpfe­l eine im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu ignorieren­de Duftmarke hinterlass­en.

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FOTOS: FRANK OPPITZ/JÖRG SCHIMMEL Feierliche­r Festumzug der St.-Hubertus-Schützenbr­uderschaft am Pfingstwoc­henende zum Festzelt an der Saarner Straße: Auch die Rösser wurden wieder angespannt.
 ??  ?? Die Majestäten: Schützenkö­nig Bernd Kessel (M.), Kronprinze­ssin Michelle Bohé und Tellprinze­ssin Mathilda Fettweiß samt Hofstaat.
Die Majestäten: Schützenkö­nig Bernd Kessel (M.), Kronprinze­ssin Michelle Bohé und Tellprinze­ssin Mathilda Fettweiß samt Hofstaat.
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Auch die Jüngsten zogen zum Großenbaum­er Schützenfe­st das traditione­lle Dirndl an.

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