Wirtschaft fordert mehr Gewerbeflächen
Die Duisburger Wirtschaft kritisiert den Entwurf für den neuen Regionalplan Ruhr.
(RP) Die Duisburger Wirtschaft erhebt Kritik am Entwurf für den neuen Regionalplan Ruhr. Grund ist, dass Industrie- und Gewerbeflächen in Duisburg bereits heute rar gesät sind. Der Entwurf des neuen Regionalplans stelle für die Stadt keine Verbesserung dar, sagte Michael Rüscher, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK, bei der Premiere der Business Breaks, einer Veranstaltungsreihe von Wirtschaft für Duisburg, kurz WiDU. „2018 gab es in Duisburg eine Nachfrage nach unbebauten Gewerbeflächen in Höhe von 180 Hektar – ganze sechs Hektar standen zur Verfügung. Zahlreiche Firmen, die nach Duisburg kommen wollten, mussten also weggeschickt werden. Die zusätzlichen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen hätte die Stadt gut gebrauchen können.“
Der Entwurf des Regionalplans Ruhr, der für die Kommunen Grundsätze zur räumlichen Entwicklung vorgibt, sehe für Duisburg einen errechneten Gewerbeflächenbedarf von 238 Hektar vor. Davon könnten aber 193 Hektar wegen Restriktionen wie Mindestabstand zu Wohngebieten oder Umweltbelangen nicht verplant werden. Rüscher: „Das ist der absolute Spitzenwert im Ruhrgebiet.“Und auch die im – dem Regionalplan untergeordneten – Flächennutzungsplan durch die Stadt Duisburg bislang ausgewiesenen 93 Hektar Gewerbeflächen seien lediglich eine Wunschgröße. „Wenn eine Fläche irgendwo eingezeichnet ist, heißt das noch lange nicht, dass sie auch am Markt verfügbar ist. Ein großer Anteil der 93 Hektar befindet sich im Privatbesitz oder ist wegen Altlasten nicht nutzbar.“Besonders kritisch sieht Rüscher die umfangreiche Umwidmung aktuell ausgewiesener Wirtschaftsflächen etwa in Wohnbauflächen. „Die Unternehmen in den betroffenen Gebieten genießen zwar Bestandsschutz. Sie werden aber zukünftig Probleme haben, wenn sie ihren Betrieb erweitern oder die Produktion umstellen wollen“, so Rüscher.