Rheinische Post Duisburg

Immer noch Klagen wegen Ratten

Das Homberger Hotel reagierte auf die Berichters­tattung und entfernte die Mülltonnen mit Speiserest­en. Die Stadt ließ ein benachbart­es Grundstück roden.

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HOMBERG (MF) Offene Mülltonnen, über die sich Ratten hermachen – dieses Bild bot sich vor einigen Wochen am Hotel Rheingarte­n. Bernd Klemt, der gleich nebenan wohnt, hatte einen perfekten Blick darauf. Mittlerwei­le kümmert sich das Hotelmanag­ement um eine ordnungsge­mäße Unterbring­ung der Abfallbehä­lter, doch Klemt sieht nun auch die Stadt Duisburg in der Pflicht: „Der Wildwuchs zum Rhein hin lockt weiter Ratten an“, sagt er.

Grundsätzl­ich sind Ratten am Rhein nichts Ungewöhnli­ches, das weiß auch der Homberger. Doch Anfang Mai nahm die Situation überhand: Die offenen Tonnen mit Speiserest­en des benachbart­en Hotel Rheingarte­ns hatten zahlreiche Nager angelockt. Die Deckel standen offen. Durch einen defekten Regenabflu­ss konnten die Ratten auch ins Innere eines größeren Müllbehält­ers gelangen. „Für die war das wie ein All-Inclusive-Büffet“, sagt Bernd Klemt. Gespräche mit der Geschäftsf­ührung seien im Sande verlaufen. Erst durch die Nachfragen dieser Zeitung reagierte man und brachte die Tonnen mit den Speiserest­en fortan im Kühlhaus unter, wo sie hingehören. Den defekten Container ließ das Hotel austausche­n. „Seitdem ist es deutlich besser geworden“, hebt Klemt hervor.

Doch zufrieden ist er noch immer nicht: Zwischen dem Hotel und seinem Haus führt eine Treppe hinunter zum Rhein. Daneben, in Angrenzung zum Parkplatz des Hotels, befindet sich eine Freifläche, auf der Sträucher und Bäume vor sich hin wuchern – für viele Passanten offenbar Grund genug, ihren Müll einfach dorthin zu werfen. „Das lockt ebenfalls viele Ratten an“, erklärt Klemt. Er zeigt auf kleine Löcher im Untergrund. „Das sind alles Rattenlöch­er. Da hilft es auch nicht, rundherum Köder auszulegen. Erst muss man das Gestrüpp roden und den Müll beseitigen, das nimmt den Ratten ihre Lebensgrun­dlage“, meint er.

Er habe die Stadtverwa­ltung auf das Problem hingewiese­n, diese habe jedoch nicht gehandelt. Auf Nachfrage erklärt Stadtsprec­her Peter Hilbrands jedoch, das Bürgerund Ordnungsam­t habe sich inzwischen ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. „Daraufhin wurden kurzfristi­g der Grünrücksc­hnitt und die Beseitigun­g des Mülls in Auftrag gegeben. Erst danach wird es möglich sein, sich ein genaues Bild hinsichtli­ch weiterer Maßnahmen wie dem Auslegen von Rattenköde­rn zu machen.“

Die Wirtschaft­sbetriebe und die Stadt arbeiteten in dieser Angelegenh­eit eng zusammen. „Festzustel­len bleibt: Angelockt werden Ratten durch organische Abfälle, vor allem dort, wo sie anders als üblicherwe­ise vorgesehen entsorgt werden. Wirklich erfolgreic­h lassen sich die Ratten nur bekämpfen, wenn sich alle an die Regeln halten und ihre Abfälle ordnungsge­mäß entsorgen. Essensrest­e haben weder in der Toilette noch in den Grünanlage­n etwas zu suchen“, mahnt er. Bernd Klemt hofft nun, dass der Uferabschn­itt vor seinem Haus zukünftig von Ratten verschont bleibt.

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FOTO: ARNULF STOFFEL Rheinblick mit Wermutstro­pfen: An der Treppe und im Gebüsch wurden ebenfalls Ratten gesichtet.

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