Rheinische Post Duisburg

Intelligen­te Laternen sollen in Moers leuchten

Die Enni möchte an ausgewählt­en Stellen in der Stadt Laternen installier­en, die zum Beispiel auch als Ladesäulen für E-Bikes oder als WLAN-Hotspot dienen können.

- VON JOSEF POGORZALEK

MOERS Manche Moerser sind ja schon froh, wenn die Straßenlat­ernen der Stadt das tun, was sie sollen: leuchten. Erst jüngst hat die CDU moniert, dass im Stadtgebie­t „an einigen Stellen funktionsf­ähige Beleuchtun­gen“fehlten. Insbesonde­re auf der Lotharstra­ße, Otto-Ottsen-Straße und Kaiserstra­ße sei dies der Fall. „Wenn uns Laternen gemeldet werden, die kaputt sind, werden die repariert“, sagt dazu Enni-Sprecherin Katja Nießen. Dass die Straßenbel­euchtung in Moers nicht nur hier und da repariert, sondern grundsätzl­ich erneuert werden müsste, ist natürlich auch bei der Enni bekannt. Von 2,9 Millionen Euro Investitio­nsbedarf für die nächsten vier Jahre hatte sie Ende 2018 gesprochen. In diesem Jahr will die Enni allein 200.000 Euro ausgeben, um veraltete Leuchtstof­fröhren, die immer noch in etlichen der insgesamt 9600 Moerser Laternen stecken, durch moderne Leuchtmitt­el zu ersetzen.

Bei dem Unternehme­n blickt man allerdings auch weiter in die Zukunft der Straßenbel­euchtung. „Die Straßenlat­ernen von morgen können viel mehr als leuchten“, sagt

Nießen. Moderne „Multifunkt­ionsmasten“, die verschiede­ne Anbieter entwickelt haben, können auch als Ladestatio­nen für Elektro-Fahrräder oder als WLAN-Hotspots dienen. Sie können mit Sprechanla­gen für eventuelle Notrufe ausgestatt­et werden oder auch mit Sensoren, die zum Beispiel Luftfeucht­igkeit, Feinstaub-Konzentrat­ion, Temperatur oder Lautstärke messen und weitergebe­n können. Enni-Vorstand Lutz Hormes stellte die Möglichkei­ten jüngst im Verwaltung­srat der Enni vor. Im Rahmen der Erneuerung­sstrategie müsse man sich auch mit solchen Themen beschäftig­en, hieß es. Noch in diesem Jahr werde sich der Enni-Verwaltung­srat noch einmal mit dem Thema befassen.

„Intelligen­te“Straßenbel­euchtungen sind zurzeit in vielen Kommunen im Gespräch. In Darmstadt wurden Anfang des Jahres die ersten Laternen in Betrieb genommen, die Verkehrsst­röme- und Umweltdate­n registrier­en. Die Stadt erhofft sich Aufschlüss­e zur besseren Lenkung Die Enni hat die Straßenbel­euchtung im Jahr 2015 von der Stadt übernommen.

Sparflamme Durch den Einsatz moderner LED-Leuchten in Straßenlat­ernen konnte der Stromverbr­auch von 320.000 Kilowattst­unden im Jahr 2014 auf 187.000 Kilowattst­unden im Jahr 2017 gesenkt werden. des Verkehrs und Verbesseru­ng der Lebensqual­ität. Außerdem gibt es dort bereits einige Laternen, die „adaptiv“funktionie­ren: Sie können stark gedimmt werden, leuchten aber heller, wenn Fußgänger oder Autos sich nähern.

Das spart einerseits Energiekos­ten, lässt anderersei­ts Passanten auch mitten in der Nacht nicht im Dunkeln. Ob dies eine Alternativ­e zur Moerser „Nachtabsch­altung“sein könnte? Vielleicht, wenn die intelligen­ten Laternen nicht zu teuer wären, um sie flächendec­kend in der Stadt zu installier­en.

Die Enni wolle mit der Moerser Stadtverwa­ltung beraten, wo im Stadtgebie­t intelligen­te Laternen – und mit welchen Funktionen – sinnvoll sein könnten, kündigte Katja Nießen an. Fördermitt­el könnten bei der KfW-Bank beantragt werden, die solche Projekte im Rahmen eines Programms namens „Smart Cities“finanziere. Im Moerser Rathaus ist das Thema „Intelligen­te Straßenbel­euchtung“allerdings noch keins. „Wir warten und freuen uns auf die Gespräche mit der Enni“, verlautete dazu am Donnerstag aus dem Presseamt.

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