Rheinische Post Duisburg

„Clan-Bericht“bestätigt Konzept der Polizei

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Unbedingt viel Neues zur Bekämpfung der Clan-Kriminalit­ät in Nordrhein-Westfalen enthält der Zwischenbe­richt der von der Landesregi­erung eingesetzt­en „Bosbach-Kommission“nicht. Die Rufe nach Aussteiger­programmen, nach besserer Integratio­n, konsequent­eren Abschiebun­gen kriminelle­r ausländisc­her Clanmitgli­eder sowie mehr rechtliche­n Befugnisse­n für Polizei und Justiz – das alles ist in der oder ähnlicher Form schon von anderer Seite vorgeschla­gen und zum Teil bereits auf den Weg gebracht worden. Es gibt längst Schwerpunk­tstaatsanw­altschafte­n und spezielle „Clan-Kommissari­ate“in einzelnen Behörden wie etwa im Polizeiprä­sidium Essen, die erfolgreic­h arbeiten.

Wichtig ist die Arbeit und das vorgelegte Ergebnis der 16-köpfigen Kommission dennoch. So untermauer­t der 14-seitige Bericht des unabhängig­en Expertengr­emiums die Richtigkei­t der vielen polizeilic­hen Maßnahmen, die bereits seit mehr als einem Jahr gegen kriminelle Clans ergriffen werden. Und an der ein oder anderen Stelle liefert der Bericht auch neue Impulse für den Kampf gegen die kriminelle­n arabischen Großfamili­en und zeigt auf, wo möglicherw­eise noch Nachbesser­ungsbedarf besteht.

Der Bericht zeigt auch, dass die Politik endlich verstanden hat. Denn entstehen konnte diese kriminelle Unterwelt nur wegen jahrzehnte­langen Wegguckens, Verharmlos­ens und Nichtstuns seitens Politik und Polizei. Dabei gab es genügend Hinweise von Bürgern in betroffene­n Stadtteile­n, die davor warnten. Aber wegen falsch verstanden­er politische­r Korrekthei­t wurden sämtliche Hilferufe ignoriert. Diese Haltung hat sich zumindest in großen Teilen der Politik nun grundlegen­d geändert. Endlich wird konsequent gegen Clans in NRW vorgegange­n – und das mit einem breiten Konsens.

BERICHT 21-PUNKTE-PLAN GEGEN CLANS, TITELSEITE

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