Rheinische Post Duisburg

Wie sauber Strom und Wärme entstehen

Die Enni gewährte im Rahmen ihrer Ökotour einen Einblick in den Arbeitsabl­auf ihres Biomasse-Blockheizk­raftwerks.

- VON ALEXANDER FLORIÉ-ALBRECHT

MOERS Achtzehn Interessie­rte versammelt­en sich an der wuchtig wirkenden Anlage mit derm Aufschrift „Biokraft Moers“. Zu ihrer Informatio­n stand der Leiter der Anlage, Timo Arius von der Biokraftge­sellschaft Moers/Dinslaken bereit.

Was wird an Material verwendet – und wieviel ? Zur Verarbeitu­ng werden nur nachwachse­nde Rohstoffe (Nawaro) verwendet, sagte Arius und deutete auf die weißen und schwarzen Materialst­apel neben der Anlage. „Damit sind wir klimaneutr­al – pro Jahr verbrennen wir 40.000 bis 45.000 Tonnen.“Pro Woche würden 40 Lkw-Ladungen angeliefer­t. Der Holzeinkau­f läuft über eine eigene Handelsges­ellschaft, und die Lieferante­n sind Unternehme­n in maximal 100 Kilometern Entfernung. Auch vom Betriebsho­f der Enni kommt gehäckselt­er Baumschnit­t dazu. Das Material werde auf Brennstoff-Qualität geprüft. „Wenn es Altholz ist, dann schicken wir es zurück“

Was passiert mit dem Material ? Ín zwei großen Bunkerhall­en mit Schubböden wird das Material aufgehäuft. „Mit einer Bunkerhall­e kommen wir einen Tag aus“, so Arius, In dem Schubboden befinden sich Rechen, die sich vor und zurück bewegen. „Dazwischen sind Mitnehmer, die das Material auf eine Vibrations­rinne werfen. Das ist wie eine lange Badewanne“, erläuterte der Experte in dem Werk. Durch die Bewegung „wird das Material vermischt und und zu einer homogenen Masse durchgerüh­rt.“Per Hand werden größere Hölzer, die sich darunter mischen könnten, vorher aussortier­t. Und ein Magnetabsc­heider sorgt dafür, dass metallisch­e Gegenständ­e aus dem Holz aussortier­t werden. Wie entsteht die Energie ? Das Material gelangt dann über einen Trogkessel­förderer in den Kessel, in dem Temperatur­en zwischen 1000 und 1200 Grad herrschen. „Dort läuft die Verbrennun­g über vier Treppen, das sind Vorschub-Roste. Bei diesem Prozess bleibt Nass-Asche übrig. Die wird später von einem Entsorger abgeholt und für den Straßenbau verwendet.“Der Kessel selbst sei ein großer Wärmetausc­her, in dem die Elemente Luft, Brennstoff und Gas zusammenko­mmen, so Arius. „Über

Wie wird der Prozess kontrollie­rt ? In einer Kontrollst­elle sieht man Bilder der Kesselbefe­uerung und der Turbine. Die Emissionne­n kann man auf Anzeigen an Monitoren nachverfol­gen. „Wir besetzen mit unseren neun Monteuren aber nicht die Anlage über 24 Stunden. Man kann sich via Laptop einwählen. Nachts gibt es eine Rufbereits­chaft.“

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Die Ökotour der Enni liefert Einblicke hinter die Kulissen der Energiewen­de: Timo Artus erklärte interessie­rten Bürgern, wie im Biomasse-Blockheizw­erk Strom und Wärme erzeugt werden.

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