Schauinsland hat 15.000 Urlauber heimgef logen
(moc) Nach der weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes hat Schauinslandreisen eine 100-köpfige Taskforce gegründet, die sich um die Rückholung von Urlaubern nach Deutschland kümmert. Mehr als 15.000 Reisende aus Ägypten, Zypern, der Türkei, von den Balearen, Kanaren und aus der Dominikanischen Republik und weiteren Fernreisezielen sind schon wieder gelandet. Bis zum Wochenende werden 95 Prozent seiner Kunden wieder in Deutschland sein, kündigt der Reiseveranstalter an.
Die Rückholaktion mittels Sonderflügen bezeichnet Gerald Kassner, Geschäftsführer von Schauinslandreisen, als „kostenintensiv“. Der Reiseveranstalter setzt darauf, über Gelder der Bundesregierung für die Luftbrücke entschädigt zu werden. Der Tourismus zählt zu den Branchen, die von der Corona-Krise stark betroffen sind. Reisen können nicht mehr stattfinden, Urlauber müssen ihren Urlaub abbrechen und vorzeitig nach Deutschland geflogen werden – das kostet Geld.
Hinzu kommt: „Viele Hotelübernachtungen müssen von uns im Voraus gezahlt werden“, erläutert Unternehmenssprecherin Simone Feier-Leist. Wie viel Corona den Reiseveranstalter kostet, dazu nennt sie keine Summe: Das sei zurzeit noch nicht absehbar. Weitere Einnahmen entgehen dem Duisburger Unternehmen, weil es wegen Corona im Moment auch keine neuen Reisen anbieten kann: „Bis zum 3.
April bieten wir generell keine Abreisen mehr an“, sagt Feier-Leist. Je nach Reiseziel gilt das auch bis in den April hinein. In der Dominikanischen Republik zum Beispiel gibt es bis Mitte April keinen Flugverkehr. Buchungen für die Zukunft nimmt Schauinsland weiterhin entgegen. Urlaubswilligen scheint die Lust auf Sonne mitten in der Corona-Pandemie nicht vollends vergangen zu sein: „Auch aktuell buchen täglich circa 1000 Gäste ihren Sommerurlaub“, sagt Feier-Leist. Das sind weniger als sonst – wie viele weniger, könne sie nicht sagen. Damit es mehr werden, bietet Schauinsland seinen Kunden bei Neubuchungen eine kostenlose Kündigungsmöglichkeit bis zum 15. April an.
Für die nächste Wintersaison 2020/21 gebe es momentan mehr Buchungen als im Vorjahr. Stornierungen für geplante Reisen seitens der Kunden seien „Ausnahmen“. Urlaube, die Reisende eigentlich in Italien verbringen wollten, würden oft auf andere Länder umgebucht.
Trotz der für Reiseveranstalter schwierigen Zeiten sieht Schauinslandreisen optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen gehöre „zu den solventesten Veranstaltern weltweit“und verfüge über viel Eigenkapital. Dabei habe der Reiseveranstalter auch von der Insolvenz des Konkurrenten Thomas Cook profitiert. Simone Feier-Leist verspricht: „Bei Schauinslandreisen wird es keine Kündigungen aufgrund der Corona-Krise geben.“