Rheinische Post Duisburg

„Jugendlich­e wollen älteren Mitbürgern helfen“

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RHEINHAUSE­N (RP) Durch Schulund Uni-Schließung­en haben viele junge Menschen nun Zeit, in der sie sich für ihre Mitbürgeri­nnen und Mitbürger einsetzen wollen, so zum Beispiel eine Gruppe Jugendlich­er der Pfarrei St. Peter in Duisburg-Rheinhause­n. Der für die Jugendarbe­it zuständige Pastoralre­ferent Peter Fendel erklärt, was die Jugendlich­en anbieten wollen.

Schülerinn­en, Schüler und Studierend­e haben gerade unverhofft viel Zeit. Däumchen drehen wollen sie aber offenbar nicht?

PETER FENDEL Schon in der vergangene­n Woche habe ich gemerkt, dass viele Jugendlich­e gerne helfen möchten. Aus verschiede­nen Jugendgrup­pen unserer Pfarrei ist dann die Idee gekommen, für ältere Mitbürger und solche, die durch das Coronaviru­s besonders gefährdet sind, Besorgunge­n zu machen. Unter dem Motto „Rheinhause­n hilft“möchten wir unsere Solidaritä­t zeigen und konkret helfen.

Wie ist die Resonanz?

FENDEL Unmittelba­r nach dem ersten Aufruf haben sich direkt zahlreiche Helfer gemeldet. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Hilfsanfra­gen gab es bislang noch keine, aber wir stehen ja auch noch ganz am Anfang unserer Aktion und ich denke, dass der Hilfsbedar­f in der vor uns liegenden Zeit noch deutlich steigen könnte. Dann wollen wir soweit vorbereite­t sein, dass alles anlaufen kann. Auch wenn es in der Praxis sicherlich noch Anpassunge­n zu unseren jetzigen Planungen geben wird.

Wie soll die Hilfe konkret aussehen?

FENDEL Es gibt die zentrale Telefonnum­mer 02065 74716 und parallel noch die Mailadress­e info@jz-stpeter.de. Dort können sich Menschen, die Hilfe brauchen, melden. Wir schauen dann, welcher Helfer dort in der Nähe wohnt und ob es möglich ist, die Anfrage zu erfüllen. Die Helfer erledigen dann zum Beispiel die Einkäufe und bringen sie dem Hilfebedür­ftigen. Unser Plan ist, dass möglichst immer die gleiche Helferin oder der gleiche Helfer bei den jeweiligen Hilfesuche­nden eingesetzt werden, so kann das Vertrauen wachsen und es entstehen nicht unnötig viele neue Kontakte. Natürlich besteht bei der ganzen Aktion ein gewisses Risiko, das Virus zu übertragen. Das werden wir aber durch entspreche­nde Maßnahmen so weit es geht minimieren.

Gilt das Angebot nur für Mitglieder der Kirchengem­einde St. Peter? FENDEL (lacht) Nein, in keinem Fall! Wir sind solidarisc­h mit allen unseren Mitmensche­n. Ich denke, dass das für uns als Kirche auch eine Chance ist zu zeigen, dass wir nicht nur um uns selbst kreisen, sondern für alle Menschen da sind, die Hilfe benötigen.

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FOTO: FENDEL Peter Fendel ist Pastoralre­ferent in Rheinhause­n.

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