Corona beschleunigt die Verödung von Städten
Vor allem inhabergeführte Geschäfte geraten in Existenznot. Manche büßen aber jetzt auch für die Versäumnisse der Vergangenheit.
In Zeiten der Corona-Krise sind große Teile der deutschen Innenstädte ein trostloser Anblick. Weitgehend menschenleere Straßen, weil die Bürger gehalten sind, möglichst große Teile ihres Lebens in den eigenen vier Wänden zu verbringen; Handelsgeschäfte, die wegen der Pandemie schließen mussten und deshalb hohe Einbußen erleiden, Ladenlokale, die schon vor der Verbreitung des Coronavirus leer standen und in die vermutlich auch in absehbarer Zeit niemand einziehen wird. Zumindest niemand mit einer langfristigen Geschäftsperspektive. Natürlich ist das keine Zustandsbeschreibung, die den Trend hundertprozentig abbildet. Aber der Trend ist klar: Die Krise beschleunigt die Verödung von eh schon beeinträchtigten Stadtzentren. Die ersten wirtschaftlichen Corona-Opfer vor allem in den mittelgroßen
„Lieber eine schöne Wohnstadt als eine hässliche Einkaufsstadt“
HDE noch rund 450.000 dieser Standorte, zu denen auch die Niederlassungen der Filialisten gehören. Tendenz sinkend. Immer wieder fordert der HDE Unterstützung aus der Politik – eine
Reform der Gewerbesteuer, einen Abbau von Bürokratie, einen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur in den Innenstädten, eine „faire Finanzierung“der Energiewende, wie HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagt. Wer sechs
Prozent des Stroms verbrauche, dürfe nicht zehn Prozent der EEG-Umlage tragen müssen.
Wie so oft ist dies aber nur ein Teil der Wahrheit. Er verstellt mitunter den Blick darauf, dass mancher kleine Händler die Entwicklungen des Online-Handels verschlafen hat und nun mit einer verhängnisvollen Mischung aus Klageritis, Teilnahmslosigkeit und fehlender Finanzkraft dem eigenen Untergang entgegensteuert. Ständige