Tausende genießen den ersten Zootag
Der Zoo war am ersten Tag nach der Corona-Pause gut besucht. Zeitweise waren trotz strenger Regeln 1200 Gäste im Park. Mehr als 1800 dürfen die Mitarbeiter nicht auf das Gelände lassen. So wollen sie die Abstandsregeln wahren.
Zurück zum Alltag und irgendwie doch nicht. Der erste Zootag nach der fast zweimonatigen Corona-Pause ging am Mittwoch unter besonderen Vorzeichen über die Bühne. Schon um kurz vor halb 9 – also eine halbe Stunde vor Zooöffnung – reihten sich nach Angaben des Tierparks die ersten Besucher in der Warteschlange ein. 1200 gleichzeitige Gäste waren es dann um 11.30 Uhr – für einen normalen Werktag eine ganze Menge. „Ein ordentlicher Betrieb“, sagt Zoosprecher Christian Schreiner am Mittag, als sich kleinere Warteschlangen vor dem Eingang bilden. „Aber noch deutlich unter unserer coronabedingten Kapazitäsgrenze.“
Die Auflagen, an die der Tierpark sich halten muss, sind streng. Damit die 1,5-Meter-Abstandsregel im ganzen Park gewahrt werden kann, darf der Zoo nur 1800 Besucher gleichzeitig auf das Gelände lassen. Alle Tierhäuser sind geschlossen. Auch die Kattainsel und alle anderen Bereiche, in denen Mensch und Tier miteinander in Berührung kommen können, sind abgesperrt. Selbst im Streichelzoo finden sich nun Markierungen auf dem Boden, die die Besucher anweisen, Abstand zu halten – um die Tiere zu schützen. „An besonders engen Stellen im Zoo haben wir uns Regelungen zur Besucherstromsteuerung einfallen lassen“, erläutert Schreiner. „An der Zoobrücke zum Beispiel haben wir so etwas wie Fahrbahnmarkierungen angebracht, an die sich die Besucher halten sollen.“Sein erstes Fazit am Mittwochnachmittag: „Das klappt ganz gut. Unsere Besucher verhalten sich verantwortungsbewusst.“
Der Zugang zum Tierpark ist nur über den Haupteingang an der Mülheimer Straße möglich. Dort sind Kassen und Ausgangsbereich mit Flatterbändern voneinander getrennt. Linien auf dem Boden markieren 1,5-Meter-Abstände für die Warteschlangen vor den Kassen. Snacks und Getränke gibt es im Zoo dieser Tage nur „to go“. Das Ausleihen von Bollerwagen ist aus Platz und Hygienegründen gar nicht möglich.
Von den Koalas, den Kattas, den Delfinen und einigen Affen einmal abgesehen, sind trotz der Sperrungen
so gut wie alle Tier zu sehen. „Sofern möglich, lassen die Pfleger unsere Tiere in die Außengehege“, sagt Schreiner. „Bei einigen wie den Koalas geht das aber natürlich nur, wenn die klimatischen Bedingungen passen.“
Die Einschränkungen bedeuten für die Mitarbeiter des Zoos zwar eine große Herausforderung, die Verantwortlichen sind aber trotzdem froh, dass die Sperrzeit nun erst einmal vorbei ist. Zum einen sei da der wirtschaftliche Aspekt, erläutert
Schreiner „Jeder Tag, an dem der Zoo nicht offen hat, ist teuer. Im Gegensatz zur freien Wirtschaft kann der Betrieb bei uns natürlich nicht ruhen.“Die Tiere müssten weiter versorgt, die Tierpfleger und das Futter weiter bezahlt werden. „Alleine die
Futterkosten belaufen sich auf rund 50.000 Euro pro Monat.“
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt gebe es aber auch noch einen emotionalen. „Wir haben in den vergangenen Wochen viel Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten“, sagt der Zoosprecher. „Über Soziale Netzwerke aber auch persönlich. Es gab zum Beispiel viele Spenden mit guten Wünschen in den Zeilen für den Verwendungszweck. Außerdem haben sich mittlerweile über 1500 Futterhelden gefunden, die uns mit jeweils 25 Euro unterstützt haben.“In der Krise sei besonders deutlich geworden, was für einen hohen emotionalen Stellenwert der Tierpark für die Duisburger habe. „Das hat uns ein wenig stolz gemacht“, sagt Schreiner. „Wir gehören zum Leben vieler Duisburger und bedeuten ein Stück Normalität. Und deshalb sind wir auch für unsere Gäste froh, dass es jetzt wieder los geht. “