Sportbetrieb darf wieder hochfahren
Mitten in der Corona-Krise lockert die NRW-Landesregierung die Schrauben. Ab dem heutigen Donnerstag dürfen Menschen wieder kontaktfrei Sport treiben. Ab dem 30. Mai soll sogar Fußball wieder erlaubt werden.
Schon heute kehrt der Sport in Duisburg zurück. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet teilte am Mittwochnachmittag mit, dass ab heute in Nordrhein-Westfalen kontaktfreier Sport unter freiem Himmel wieder möglich ist. Am Montag dürfen die Fitnessstudios wieder öffnen. Ab dem 30. Mai sind auch Zweikämpfe, Grätschen und Kopfball-Duelle wieder möglich. Wie Laschet erklärte, sind dann wieder Wettkämpfe im Amateur-, Kinder- und Jugendsport wieder erlaubt.
Das Bundesland NRW lockert die Corona-Schraube mit viel Wucht. Auch in Duisburg kam der Sport im März im Zuge der Krise zum Erliegen. Nun fährt der Sportbetrieb wieder hoch. Gleichwohl gelten, wie nicht nur Laschet, sondern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch unterstrichen, weiterhin strikte Hygiene-Vorschriften. Zudem bestehen bis zum 5. Juni weiterhin Kontaktbeschränkungen. Da ist es schon verwunderlich, dass schon vorher wieder gekickt werden darf. Zu lokalen Sportveranstaltungen mit Zuschauern machte die Politik keine Aussagen.
Theoretisch wäre demnach ab Pfingsten auch Liga-Fußball wieder möglich. Im Fußball-Verband Niederrhein stehen die Zeichen derzeit aber auf Abbruch. In mehreren Videokonferenzen der verschiedenen Spielklassen haben sich die Vereine zuletzt mit deutlicher Mehrheit für einen Saisonende mit Wertung ausgesprochen. Allerdings ist auch mit dem – doch schon überraschend frühen – Lockerungstermin ein Abschluss der Spielzeit bis zum 30. Juni nicht möglich.
Wie erwartet haben Bund und Länder der DFL grünes Licht für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Ersten und Zweiten Fußball-Bundesliga gegeben. Wie es mit der Dritten Liga und dem MSV
Duisburg weitergeht, ist weiterhin offen.
Die Dritte Liga war den Politikern und Entscheidungsträgern in den vergangenen Tagen keine Silbe wert. Das könnte ein Signal sein, dass es tatsächlich lediglich um die beiden millionenschweren DFL-Spielklassen ging. Ein Abbruch der Drittliga-Saison
könnte der nächste Schritt sein.
Befürworter einer Weiterführung werten die Entscheidungen vom Mittwoch hingegen als Signal dafür, dass es bald weitergehen kann. Der DFB will sich weitgehend am DFL-Konzept orientieren. „Es darf aus unserer Sicht auf Grundlage des Gleichberechtigungsgrundsatzes auch bei der Berufsausübung in der Dritten Liga nichts im Wege stehen“, sagte Günther Gorenzel, Geschäftsführer des TSV 1860 München am Mittwoch. Andere Vereine sehen indes einige Hindernisse auf diesem Weg. In der Kritik steht vor allem das Hygiene-Konzept.
Es sei nicht umsetzbar, heißt es beispielsweise beim 1. FC Magdeburg, beim Halleschen FC und beim FC Carl-Zeiss Jena. Auch Preußen Münster gibt sich kritisch. Torsten Lieberknecht, Trainer des MSV Duisburg, zeigte sich zuletzt vor allem bei der Umsetzung einer Quarantäne skeptisch.