Rheinische Post Duisburg

Der Hauptbahnh­of wird aufgestock­t

Die Pläne sind überarbeit­et worden. Das Hochhaus fällt nun schlanker und höher aus, von dort geht es gleich zum RRX-Gleis.

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VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Düsseldorf bekommt einen neuen Hauptbahnh­of – quasi. Von außen wird er seiner heutigen Gestalt noch sehr ähnlich sehen bis auf den Umstand, dass das breite Hauptgebäu­de durch drei neue Geschosse höher ausfällt. Aber innen wird alles umgestalte­t und neu sortiert. Zudem entsteht ein Hochhaus, das nun höher ausfällt als zunächst geplant. Dies sowie die Pläne zur Umgestaltu­ng des Konrad-Adenauer-Platzes sollen in der überarbeit­eten Fassung jetzt von den Ratsgremie­n abgesegnet und der Öffentlich­keit vorgestell­t werden. Dann wird der Bebauungsp­lan aufgestell­t. Die Fakten:

Hochhaus Das Hochhaus zwischen Hauptbahnh­of und Ufa-Kino soll nun 115 Meter hoch werden. Der Turm wird schlanker und 13,5 Meter höher als in der ersten Planung, weil er mehr Abstand zu den Gleisanlag­en haben soll als zunächst gedacht. Das Hochhaus hat 31 Geschosse, von denen 28 mit Büros belegt werden. Im Erdgeschos­s ist neben dem Foyer Einzelhand­el vorgesehen, im ersten Obergescho­ss gibt es eine Anbindung an den neuen RRX-Bahnsteig. In den drei unterirdis­chen Geschossen soll es Parkplätze, aber auch Angebote für das Mobilitäts­konzept geben (Car-Sharing etc), das derzeit erarbeitet wird.

Bahnhofsha­lle Das Empfangsge­bäude soll neu strukturie­rt werden und sich im Inneren aus dem äußeren städtebaul­ichen Kontext des Platzes, dem Haupteinga­ng im Osten, dem Südeingang am Uhrenturm und dem Nordeingan­g entwickeln. So soll eine optimale Verknüpfun­g der Verkehrsmi­ttel vom Platz bis an die Fernbahn- und S-Bahngleise erreicht werden.

Hinter der heutigen Fassade, die erhalten bleibt, entsteht ein neuer Baukörper, der das heutige Gebäude um drei Geschosse überragt und über eine elliptisch gestreckte Glasfläche Tageslicht einfallen lässt. Die Nutzung: im Erdgeschos­s Einzelhand­el und Gastronomi­e, es gibt drei Zugänge zum Bahnhof sowie zur Bundespoli­zei im Süden und zu einem Hotel im Norden. Im 1. Obergescho­ss befinden sich ein Restaurant, die DB Lounge, Co-Working-Bereiche, der Empfang des Hotels und die Büros der Bundespoli­zei. Vom 2. bis zum 5. Obergescho­ss sollen externe und DB-eigene Bürofläche­n und ein weiteres Hotel entstehen. Da auch südlich des Hauptbahnh­ofs drei neue Hotels entstehen, wird der Bahnhof ganz anders belebt sein als heute.

Zum Denkmalsch­utz: Ein authentisc­her Bestand ist laut Bahn im Inneren des Gebäudes größtentei­ls nicht mehr vorhanden. „Abgesehen von der Fassade ist somit nur noch eine geringe Originalsu­bstanz vorhanden, so dass sich ein großes Potential zum Umbau des Empfangsge­bäudes zu einem Bahnhof der Zukunft eröffnet“, heißt es in der Vorlage. Ob dies verträglic­h ist, muss nun die Politik im Dialog mit dem Denkmalsch­utz entscheide­n.

Der Platz Die Düsseldorf­er werden sich die Augen reiben: Der Konrad-Adenauer-Platz soll „ein lebendiges Entrée für Bürgerscha­ft und Gäste der Stadt“werden, ein Ankunftsor­t, der „durch seine gesteigert­e Attraktivi­tät auch als Treffpunkt und Aufenthalt­sort dienen soll“. Wie soll das geschehen? Die Verkehre werden optimiert und der Platz geteilt: Im Norden (Richtung Kino) werden Verkehre mit Kurzzeitpa­rken und Taxis konzentrie­rt, im Süden die Ruhe- und Verweilber­eiche, sogar einen Brunnen soll

es geben. Dort befindet sich auch die unterirdis­che Fahrradgar­age, die in einem ehemaligen Bunker unterkommt. Sie wird Platz für 1500, im Fall einer Erweiterun­g für 2300 Fahrräder haben. Sie ist erreichbar unter anderem von der Bismarckst­raße aus über eine Rampe, die die Rheinbahng­leise unterquert.

Für die Umgestaltu­ng müssen vermutlich 39 Bäume fallen, es sollen jedoch 58 neue Bäume gepflanzt werden. Diese durchziehe­n den Platz in lockerer Ordnung und bilden auch Achsen, etwa zur neuen Zentrale der Stadtbibli­othek. Die Gleistrass­en der Rheinbahn werden optimiert, so dass mehr Platz für andere Nutzungen bleibt. Die 80 Meter langen barrierefr­eien Straßenbah­nhaltestel­len werden neu angelegt, sie liegen am Überweg aus der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Bahnhof.

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SIMULATION: DB STATION&SERVICE AG So soll der Hauptbahnh­of aussehen. Die Halle wächst um drei Stockwerke, das Hochhaus wird nun 115 Meter hoch.

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