Mehr als 20 Flüchtlinge positiv auf Corona getestet
Die Betroffenen lebten an der Robert-Stolz-Straße und hatten keine Symptome. Miriam Koch spricht von einem „Hotspot“.
VON JÖRG JANSSEN
MÖRSENBROICH Mehr als 20 weitere Flüchtlinge, die in der Unterkunft an der Robert-Stolz-Straße in Mörsenbroich leben, sind am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet worden. „Damit hat sich dieser Standort zu einem richtigen Hotspot entwickelt“, sagte Miriam Koch im Integrationsrat. Die mit SARS-CoV-2
Infizierten seien in das Lindner Congress Hotel, in dem derzeit positiv getestete Flüchtlinge in Einzelzimmern leben können, gebracht worden, so die Leiterin des Amtes für Migration. Bereits am Sonntag waren sechs Bewohner der Unterkunft in Mörsenbroich positiv getestet worden, einer der Betroffenen kam auf eine Intensivstation.
„Die Situation ist auch deshalb besonders, weil die neu Infizierten überwiegend asymptomatische Verläufe aufweisen. Die meisten haben weder Fieber noch Husten und selbst nicht geahnt, dass sie die Krankheit haben könnten“, erläuterte Koch im Anschluss an die Sitzung. Bislang wohnten in der Unterkunft etwa 130 Menschen. Von den dort Verbliebenen stehen alle unter Quarantäne. „Weil es sich um eine
Unterkunft mit Gemeinschaftsräumen handelt, haben wir die positiv Getesteten in den von Otto Linder angebotenen Einzelzimmern untergebracht“, erläutert Koch. Dort müssten sie – unabhängig von der Symptomatik – nun 14 Tage in strenger Quaratäne leben. Bereits vor gut einer Woche waren vier Zufluchtsuchende aus der Gemeinschaftseinrichtung an der Monschauer Straße in Heerdt positiv getestet worden.
Laut Koch gibt es in Düsseldorf 23 Asylunterkünfte. „Von vier weiteren Standorten wurden uns jeweils einzelne positiv Getestete gemeldet, die aber vor Ort in eine Quarantäne wechseln konnten“, sagte die Amtsleiterin und kündigte an, ein besonderes Abstrich-Team werde bald mit Reihentests in sämtlichen Unterkünften beginnen.