Rheinische Post Duisburg

Die Nachwehen der ersten Welle

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Viele Bürger haben sehnsüchti­g gewartet, nun war es soweit: Diese Woche war die Woche der Lockerunge­n. In Restaurant­s darf wieder geschlemmt werden, auch in den größeren Geschäften kann man nun einkaufen. Fitnessstu­dios und Sporthalle­n haben geöffnet. Nagelstudi­os auch. Sogar zu Ferienwohn­ungen und Campingplä­tzen darf man wieder reisen. Also alles wieder wie vorher? Coronaviru­s besiegt? Mitnichten.

Die Rückkehr in das alte Freizeitle­rben hat ihren Preis, denn die Normalität, die ist jetzt anders. Wenn Sie nun etwa einen Restaurant­besuch planen, seien Sie darauf vorbereite­t, dass einige Läden Sie nur noch mit Reservieru­ng reinlassen. Tische stehen weiter auseinande­r, es gibt weniger Plätze und auf dem Weg zu Ihrem Stuhl oder auf die Toilette müssen Sie eine Gesichtsma­ske tragen. Gastronome­n rechnen damit, dass solche Maßnahmen die Kunden abschrecke­n könnten. Nach den Schließung­en im März gäbe es also erneut hohe Gewinnausf­älle. Das wird die Branche ohne Hilfe wohl nicht verkraften.

Finanziell­e Hilfen gab es am Anfang der Corona-Krise schnell. Die Landesregi­erung unterstütz­te Betriebe, die aufgrund der Pandemie schließen mussten. Nun kommt heraus: Offenbar haben einige Menschen bei den so genannten Corona-Soforthilf­en falsche Angaben gemacht und Geld erhalten, ohne überhaupt ein Unternehme­n zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt in mehr als 50 Fällen, auch gegen Rentner und Studenten. Schadenssu­mme: Rund eine halbe Million Euro. Wenn das nun dazu führt, dass der Zugang zu den Hilfen erschwert wird, leiden alle, die sie wirklich brauchen. Die Ermittler müssen die Fälle deshalb gründlich aufklären. Das darf nicht nochmal passieren.

Es gibt in diesen Tagen aber auch gute Nachrichte­n: Offenbar halten sich die allermeist­en Duisburger an die Maskenpfli­cht – in Bus, Bahn und auch in den Geschäften. Das stimmt zuversicht­lich, dass die Krise zu meistern ist. Aber eben nur, wenn alle etwas dafür tun. Alexander Triesch

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