DFB bläst Re-Start in der Dritten Liga ab
Der Spielbetrieb sollte ursprünglich am 26. Mai wieder beginnen. Grund für die Aufschiebung sind Einschränkungen in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auch die zweiten Corona-Tests beim MSV Duisburg sind allesamt negativ.
Der Deutsche Fußball-Bund zog am Freitagmittag die Reißleine und blies den Start der Dritten Liga für den 26. Mai ab. „Bislang liegt weiterhin keine politische und übergeordnete behördliche Freigabe für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor“, begründete der Verband seine Entscheidung. Nach wie vor sind in Thüringen und Sachsen-Anhalt weder Trainingseinheiten im Mannschaftskreis noch Liga-Spiele erlaubt. Betroffen davon sind der FC Carl Zeiss Jena, der Hallesche FC und der 1. FC Magdeburg.
Der DFB hatte sich in den vergangenen Tagen konsequent gesträubt, vom Starttermin 26. Mai abzurücken. Nun setzte im Zuge einer Tagung des Spielausschusses ein Umdenken ein. Der Verband verwies darauf, dass alle Klubs genügend Zeit zur Verfügung haben müssen, um sich auf den Liga-Start vorzubereiten.
An einer Fortsetzung der Saison hält der DFB weiter fest. Der Start könne „sehr kurz nach dem 26. Mai“ erfolgen, teilte der Verband mit. Der 30. Juni als Saisonabschluss ist damit nicht mehr zu halten. Sollte es wieder losgehen, wird es auch noch im Juli Spiele geben. Bislang war nur die Relegation im Juli vorgesehen.
Somit rückt nun auch die Vertragssituation der Spieler, die nur noch bis Ende Juni an den MSV gebunden sind, in den Fokus. „Da muss es eine einheitliche Lösung geben“, sagt MSV-Pressesprecher Martin Haltermann. Aktuell gibt es so eine Lösung noch nicht.
Mittelfeldspieler Tim Albutat steht noch bis zum Sommer 2021 beim MSV unter Vertrag. Für ihn stellt sich das Problem somit nicht. Dass der Liga-Betrieb nun noch etwas länger ruhen wird, hält der 27-Jährige für richtig. „Es wäre gerecht, wenn sich alle Mannschaften auf demselben Level befinden würden. Da würde ich auch in Kauf nehmen, dass sich die Saison bis in den Juli hinzieht“, so Albutat.
Der MSV Duisburg nahm am Freitag das Mannschaftstraining auf, nachdem auch die zweite Corona-Testphase durchweg negative Ergebnisse hervorgebracht hatte. „Das war ein schöner Moment“, sagte Coach Torsten Lieberknecht, der seine Spieler nun schrittweise wieder an den „richtigen“Fußball mit Zweikämpfen heranführen will. Im Gruppentraining war zuvor Körperkontakt verboten.
Mit den angeschlagenen Marvin Compper und Petar Sliskovic fehlten allerdings zwei Spieler bei der 90-minütigen Einheit an der
Westender Straße. Bis Freitagmittag hatte der MSV bereits alle Vorbereitungen für einen Start am 26. Mai beim TSV 1860 München auf den Weg gebracht. Auch das Hotel für die vorgeschriebene einwöchige Mannschaftsquarantäne war schon gebucht.
Nun warten die Verantwortlichen die weiteren Entwicklungen ab. „Wir werden erst dann alles fix machen, wenn der DFB uns Grünes Licht durch die Politik signalisiert und wir einen Spielplan mit Terminen haben“, zitierte der MSV am Freitag Sportdirektor Ivica Grlic in einer Mitteilung.
Auch die Bundesliga-Frauen des MSV nahmen das Mannschaftstraining wieder auf. Auch im Team von Coach Thomas Gerstner gab es nur negative Corona-Tests. In der kommenden Woche müssen sich noch die Heimkehrerinnen Claire O’Riordan und Lucia Haršányová den Tests unterziehen. Danach können auch sie wieder im Kreis des Teams trainieren. Der Liga-Start ist für Freitag, 29. Mai, geplant. Für den MSV steht das Spiel bei Bayer Leverkusen an.