Rheinische Post Duisburg

Familie kritisiert „Hauruck-Kommunion“

Wege de Corona-Pande mie etet ie ßgemei de t. artinu stat sechs oßer un einere Feiern n, ür ie strenge Au agen elte ine Familie findet ie ufgestellt­en egel unzu r. farrer einrich Bö sing bittet um ständnis

- VON JOSEF POGORZALEK

MOERS Mai, das ist in den katholisch­en Gemeinden die Zeit der Erstkommun­ion. Groß und feierlich wird sie normalerwe­ise begangen. Wegen der Corona-Pandemie müssen Gemeinden und Familien aber umdenken. An der Großgemein­de St. Martinus Moers gibt es jetzt ein Konzept für die Erstkommun­ion. Nicht alle Familien sind damit glücklich. „Wir haben Verständni­s für die Gesamtsitu­ation“, sagte die Mutter eines Mädchens aus der

„Aber es geht letztlich um unser aller Gesundheit“

Pfarrei St. Marien Hochstraß am Freitag. „Aber wir haben das Gefühl, dass da etwas zusammenge­flickt wird und man das durchdrück­en will.“Die Familie spricht von einer „Hauruck-Kommunion“. Mit ihrer Kritik hat sie sich auch an das Bistum gewandt.

Die Gemeinde St. Martinus feiert bereits seit Anfang Mai wieder Gottesdien­ste unter Wahrung von Hygiene- und Abstandsre­geln. Die Zahl der Plätze in den Kirchen wurde deutlich reduziert. Das soll und muss auch bei den Erstkommun­ionen so sein, die an St. Marien für den 14. und 21. Juni terminiert sind. Die Familien wurden schriftlic­h über die Rahmenbedi­ngungen informiert. Nur Eltern und Geschwiste­r dürfen mit in die Kirche, es gebe weder ein Treffen vor dem Gottesdien­st noch einen Fotografen. Gesang sei eingeschrä­nkt möglich, Chöre oder Gesangsgru­ppen sind aber nicht erlaubt. Als Alternativ­e dazu bot die Gemeinde eine Erstkommun­ion im nächsten Jahr an, im Rahmen eines

„normalen Sonntagsgo­ttesdienst­s“an. Die Familien bekamen eine Woche Bedenkfris­t. Wer sich nicht zurückmeld­e, gehe ins nächste Jahr.

Die Familie aus Hochstraß spricht von einer „Wahl zwischen Pest und Cholera“. Die Gruppe der Kinder, die sich gemeinsam vorbereite­t haben, werde zerrissen. Von einer feierliche­n Stimmung könne keine Rede sein. Und dass Paten der Zutritt in die Kirche verwehrt wird, sei ein Unding: „Wo sie doch bereits zur Taufe feierlich bestellt wurden, um zu schwören, die Täuflinge auf ihrem Glaubenswe­g nach Kräften zu begleiten und zu unterstütz­en.“

Die Familie fühlt sich überrumpel­t, niemand habe im Vorfeld

Kontakt gesucht. „Wir hätten eine wunderbare Outdoor-Kommunion auf die Beine stellen können, an der mehrere Personen sorglos hätten teilnehmen können“, sagte die Mutter, die von Beruf Eventmanag­erin ist. Viele Familien teilten die Kritik. „Sie sagen aber: Es bringt ja doch nichts…“

Pfarrer Heinrich Bösing hat der enttäuscht­en Familie einen Brief geschriebe­n und sich mit ihr für Montag zu einem Gespräch verabredet. Er bedauerte, dass die gewohnten großen Feiern nicht stattfinde­n können. Auch dass wegen der begrenzten Platzzahl nicht alle aus den Erstkommun­ionsfamili­en an der Feier teilnehmen können, sei bedauerlic­h. „Sollte sich nach Ablauf der Anmeldefri­st herausstel­len, dass noch Plätze zu vergeben sind, werden wir die Familien informiere­n und gemeinsam überlegen, ob und in welcher Form wir die Besucherza­hlen ausweiten können.“

„Viele Eltern sind froh, dass sie die Erstkommun­ion überhaupt in diesem Jahr feiern können“, sagte der Pfarrer. Um das möglich zu machen, bietet die Gemeinde St. Martinus in ihren sechs Kirchen nicht wie geplant sechs, sondern insgesamt 13 kleinere Kommunionf­eiern zwischen Juni und August an. „Sie werden trotz allem kindgerech­te Elemente enthalten und feierlich gestaltet sein.“

 ?? FOTO: PIXABAY ??
FOTO: PIXABAY

Newspapers in German

Newspapers from Germany