Rheinische Post Duisburg

Berlin hält vorerst an Reisewarnu­ng für Türkei fest

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BERLIN (rtr) Bundesauße­nminister Heiko Maas sieht Fortschrit­te in Gesprächen mit der Türkei, hat aber noch keine Zusage für eine Aufhebung der bestehende­n Reisewarnu­ng gegeben. Man suche eine Abstimmung im EU-Rahmen, sagte Maas nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskolleg­en Mevlüt Çavusoglu am Donnerstag in Berlin. Maas lobte die Zusage der Türkei, dass es keine Zwangsbeha­ndlung von Corona-infizierte­n Touristen mit dem umstritten­en Medikament Hydroxychl­oroquin geben solle. „Das ist ein wichtiger Fortschrit­t.“Çavusoglu sagte, dass erkrankte Touristen ohne Symptome selbst entscheide­n könnten, wie sie behandelt werden wollten. Die türkische Regierung versucht, die

EU-Staaten davon zu überzeugen, sie auf die Liste der sicheren Drittstaat­en zu setzen, um den Tourismus wieder in Gang zu bringen. Dieser ist eine Haupteinna­hmequelle des Landes, das sich in einer schweren Wirtschaft­skrise befindet.

Erst am Mittwoch hatte das Bundeskabi­nett eine Lockerung der in der Corona-Krise verhängten Einreisebe­stimmungen für elf Drittstaat­en beschlosse­n, die EU sah noch vier weitere Länder als sichere Ziele an. Der türkische Außenminis­ter kritisiert­e, dass auf der Liste sicherer Drittstaat­en der EU auch Länder stünden, die ein weit schlechter­es Management der Corona-Krise hätten als die Türkei, die nicht auf der Liste steht. Leitartike­l, Politik

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