Rheinische Post Duisburg

Ex-BLB-Chef erneut verurteilt

Der ehemalige Baumanager muss 2,1 MIllionen Euro Schadeners­atz zahlen.

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DÜSSELDORF (dpa) Der wegen Korruption verurteilt­e Ex-Chef des landeseige­nen Baubetrieb­s BLB, Ferdinand Tiggemann, ist zu 2,1 Millionen Euro Schadeners­atz verurteilt worden. Das Landgerich­t Düsseldorf gab damit am Donnerstag einem Teil der Schadeners­atzklage des Landes und des BLB über insgesamt 10,2 Millionen Euro statt (Az.: 3 O 344_17). In der Summe enthalten sind auch 138,.000 Euro Schmiergel­d, die Tiggemann laut Urteil kassiert hatte. Der 70-Jährige war rechtskräf­tig zu siebeneinh­alb Jahren Gefängnis verurteilt worden und soll den Steuerzahl­er um viele Millionen Euro gebracht haben. Das Schadeners­atzurteil im Zivilverfa­hren ist noch nicht rechtskräf­tig.

Die Staatsanwa­ltschaft war nach jahrelange­n Ermittlung­en von einem viel höheren Schaden ausgegange­n. Mehrere Korruption­skomplexe in dem Fall waren aber nach der Verurteilu­ng Tiggemanns eingestell­t worden. Begründung damals: Ein weiterer Schuldspru­ch hätte die Strafe für ihn nicht mehr nennenswer­t erhöht. Zivilricht­er Thomas Brüggemann verurteilt­e den nach wie vor inhaftiert­en Baumanager wegen eines Grundstück­sdeals in Düsseldorf zu zwei Millionen Euro Schadeners­atz: Auf dem Gelände einer ehemaligen Altbier-Brauerei steht inzwischen der Campus der Fachhochsc­hule Düsseldorf. Obwohl der Verkäufer des Geländes damals bereit gewesen wäre, 15 Millionen

Euro als Preis zu akzeptiere­n, soll der BLB unter Federführu­ng Tiggemanns 17 Millionen bezahlt haben. Der damalige BLB-Chef hätte nachverhan­deln müssen, habe es aber nicht getan, weil er 138.000 Euro Schmiergel­d kassiert habe, befand das Gericht. Auch das Schmiergel­d soll er nun zurückzahl­en – an das Land Nordrhein-Westfalen. Zudem verpflicht­ete das Gericht ihn zur Auskunft über jeden geldwerten Vorteil im Wert von über 50 Euro, den er angenommen habe.

Das Düsseldorf­er Landgerich­t hatte Tiggemann 2017 wegen Bestechlic­hkeit verurteilt. Der Baumanager hatte laut Urteil die Pläne des Landes verraten und dafür Schmiergel­d kassiert.

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