Deutsche Bank will Wirecard helfen
Aldi Süd wendet sich bei Kreditkartenzahlungen von dem Krisenkonzern ab.
FRANKFURT (rtr) Die Deutsche Bank will der Wirecard Bank womöglich unter die Arme greifen. Das Geldhaus prüfe in Abstimmung mit der Finanzaufsicht Bafin und dem vorläufigen Insolvenzverwalter eine mögliche finanzielle Hilfe, erklärte die Deutsche Bank. „Wir können uns grundsätzlich vorstellen, im Rahmen der Fortführung der Geschäftsaktivitäten diese Unterstützung zu gewähren, sofern es erforderlich werden sollte.“Die Wirecard Bank ist im Gegensatz zu ihrer Mutter bislang nicht insolvent. Die Bafin hat einen Sonderbeauftragten dorthin abgestellt, der dafür sorgen soll, dass keine Gelder an die Wirecard
AG abfließen und die Geschäfte weiterlaufen. Die Wirecard AG hatte Insolvenz angemeldet, nachdem in der Bilanz ein Loch von 1,9 Milliarden Dollar aufgetaucht ist.
Aldi Süd wendet sich dagegen von Wirecard ab. Seit Anfang Juli wickelt der Discounter Kreditkartenzahlungen nicht mehr über Wirecard ab, sondern über den Anbieter Payone. Die Zusammenarbeit mit der Wirecard Bank beschränke sich seitdem auf das Geschäft mit der Aldi Geschenkkarte. Für die Kunden resultierten daraus keine Veränderungen. Diese könnten weiter mit ihren Kreditkarten zahlen und ebenso Aldi Geschenkkarten einlösen. Die Guthaben
auf den Karten seien „sicher und gedeckt“. Payone ist ein Unternehmen des Zahlungsanbieters Ingenico und der zu den Sparkassen gehörenden DSV-Gruppe. Auch die japanische Softbank beendet die Kooperation mit Wirecard.
Bafin-Chef Felix Hufeld bezeichnete den Wirecard-Skandal als eine massive Straftat. Mit krimineller Energie seien Unterlagen gefälscht worden. Jetzt müsse man klären, wer wen hinters Licht geführt habe. „Wer sind die Bösen und wer sind die Guten, die der Herausforderung einfach nicht gewachsen waren“, fragte Hufeld. Bislang wisse niemand darauf die Antwort.