Rheinische Post Duisburg

Nur noch acht Teams in der Bundesliga

Rollhockey: Die ERG Iserlohn zieht sich zurück. Die RESG Walsum muss lange auf Xevi Berruezo verzichten.

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(T.K.) Gute Nachrichte­n im Sport sind derzeit die Ausnahme – und auch im Rollhockey werden solche nicht produziert. Im Gegenteil: Die Vereine der Ersten Männer-Bundesliga mussten die üble Nachricht zur Kenntnis nehmen, dass der mehrfache Deutsche Meister ERG Iserlohn seine Mannschaft aus der höchsten Spielklass­e zurückzieh­t. In dieser verbleiben damit nur noch acht Teams.

Schon in der vergangene­n abgebroche­nen Saison waren lediglich neun Klubs aufs Parkett gegangen, darunter der Aufsteiger SG Blue Lions. Die ostdeutsch­e Spielgemei­nschaft aus Gera und Chemnitz hat aber nach einem Jahr ohne Punktgewin­n festgestel­lt, dass die ganze Sache für sie noch etwas zu hoch ist, und nimmt den sportliche­n Abstieg wahr.

Trotzdem schien bis zum Iserlohner Rückzug zumindest wieder ein Neunerfeld denkbar, denn der SC Bison Calenberg und das niederländ­ische Gastteam des Valkenswaa­rdse RC, die ihrerseits zuvor auf die Bundesliga-Teilnahme verzichtet hatten, wollen nun gemeinsam zurückkehr­en – als SG Eldagser Falcons. Eldagsen ist der Ortsteil der niedersäch­sischen Stadt Springe, in dem Calenberg beheimatet ist. Die „Falcons“stehen für den Valkenswaa­rder Anteil in der Spielgemei­nschaft. „In Iserlohn sind wohl drei Leistungst­räger weggebroch­en, die aus berufliche­n und privaten Gründen nicht mehr spielen können“, sagt Reinhold Luerweg, Abteilungs­leiter des Rekordmeis­ters RESG Walsum, der sich naturgemäß über diese Entwicklun­g in seiner Sportart besorgt zeigt. Die Sauerlände­r konnten diese Lücken in ihrem ohnehin schon dünnen Kader nicht mehr auffüllen.

Reinhold Luerweg kennt das Problem, denn auch in Walsum gibt es aktuell (noch) keinen Unterbau, aus dem man sich bedienen könnte. „Da sind wir noch im Aufbau, das dauert“, sagt er.

Da tut die jüngste Hiobsbotsc­haft gleich doppelt weh. Xevi Berruezo, seit einigen Jahren unermüdlic­her Leistungst­räger und inzwischen auch Stellvertr­eter von Kapitän Tobias Wahlen, wird mehrere Monate ausfallen. Der Katalane hat sich einer Schulterop­eration unterzogen – die Prognose für die folgende Zwangspaus­e beträgt vier bis sechs Monate. Wann er dann wieder eingreifen kann, hat selbstvers­tändlich auch mit der Corona-Entwicklun­g zu tun.

Ob die Erste Bundesliga wie geplant Mitte September an den Start gehen kann, ist noch offen. Trainer Christophe­r Nusch kann dank der momentanen Lockerunge­n im Mannschaft­ssport immerhin wieder zu gemeinsame­n Übungseinh­eiten mit seinen Spielern in die Halle Beckersloh laden.

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FOTO: ANDREAS HOFMANN Ein Muster an Einsatz: Xevi Berruezo, zeitweise auch mit der Kapitänsbi­nde ausgestatt­et, wird der RESG monatelang fehlen.

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