Der Eskalation zuvorkommen
Die Verwaltung hinke bei der Digitalisierung hinterher. „Einige mussten nach dem Lockdown ihre Desktops ausstöpseln und nach Hause schleppen, um überhaupt arbeiten zu können.“Auch der Zugriff auf Akten und Vorgänge sei nicht immer möglich gewesen. „Da darf man sich nicht wundern, wenn es dann mit der Arbeit im Home Office nicht rundläuft“, sagt der Politiker.
Gute Nachrichten gibt es dagegen für junge Familien mit Baby. Nach deutlicher Kritik unter anderem von Ursula Holtmann-Schnieder, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, will Horn den Elternbesuchsdienst früher als zunächst geplant wieder starten. „Voraussichtlich Ende Juli werden wir damit schrittweise beginnen.“
joerg.janssen @rheinische-post.de ie deutliche Kritik der Sozialverbände am Jugendamt lässt aufhorchen. Ohnehin fürchten Experten, dass in einer Zeit lang andauernder Kitaund Schulschließungen zu viel aus dem Blick geraten sein könnte. Dabei geht es nicht nur um die Fälle einer offensichtlichen Kindeswohlgefährdung, bei der häusliche Gewalt oder Missbrauch im Raum stehen. Hier werden Jugendamtschef Johannes Horn und sein Team auch im Krisenmodus sicher so reagieren, wie es von ihnen erwartet wird. Die Sorge der Sozialverbände gilt vor allem dem Alltag in den überforderten Familien. Fehlt dort die Unterstützung durch die Sozialarbeiter und Pädagogen, könnte es am Ende eben doch zu vermeidbaren Eskalationen kommen. Der Forderung nach stärkerer Präsenz in den Teams der Bezirkssozialdienste sollte das Jugendamt deshalb nachkommen.
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