Erste Corona-App-Nutzer aus Düsseldorf mit „erhöhtem Risiko“
DÜSSELDORF Die Corona-Warn-App zeigt in Düsseldorf ihre Wirkung: Die ersten Nutzer haben dem Gesundheitsamt gemeldet, dass bei ihnen ein „erhöhtes Risiko“besteht. Dieser Status kann in der App nach dem täglichen Abgleich angezeigt werden. Er bedeutet, dass die Nutzer Kontakt mit mindestens einer positiv auf Corona getesteten Person hatten. Die fünf Betroffenen wurden mittlerweile an der Mitsubishi Electric Halle getestet, sie erhielten allesamt ein negatives Ergebnis.
„Die Corona-Warn-App kann uns bei der Nachverfolgung von Infektionen und somit bei der Ermittlung von Kontaktpersonen unterstützen“, sagt Klaus Göbels, Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamts. „Denn niemand erinnert sich an jeden Menschen, den er in den letzten 14 Tagen getroffen hat. Dennoch ersetzt sie weder die Abstands- und Hygieneregeln noch das Tragen von Alltagsmasken. Diese sind weiterhin ganz wichtige und effektive Schutzvorkehrungen.“Die App sei lediglich eine Ergänzung, um sich und die Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen.
Die Corona-Warn-App benachrichtigt die Nutzer, wenn sie sich innerhalb der vergangenen 14 Tage längere Zeit in der Nähe einer positiv getesteten Person aufgehalten haben. Vorausgesetzt, diese Person nutzt ebenfalls die App. Je nach Art der Begegnung zeigt die App dem Nutzer ein niedriges oder erhöhtes Risiko an.
Die Anzeige „Niedriges Risiko“bedeutet, dass eine Person bisher keinen Kontakt mit einer nachweislich infizierten Person hatte. Oder die Begegnung war kurz und erfolgte mit dem notwendigen Abstand. „Erhöhtes Risiko“bedeutet, dass der App-Nutzer innerhalb der zurückliegenden zwei Wochen für einen längeren Zeitraum und mit einem geringen Abstand Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte. Dann empfiehlt die App, sich in häusliche Isolation zu begeben, sich besonders gut an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten und weitere Kontakte zu reduzieren.
Zudem sollen die Betroffenen telefonisch Kontakt mit dem Hausarzt, dem Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117 oder dem örtlichen Gesundheitsamt
aufnehmen. Dort erfahren sie dann die weiteren Schritte. Düsseldorfer können sich zudem unter der städtischen Hotline 0211 8996090 ans Gesundheitsamt wenden.
Dort wird dann ermittelt, ob im Umfeld ein positiver Befund bekannt ist. Das Gesundheitsamt oder der Hausarzt entscheiden zudem, ob getestet werden sollte. Über eine Krankschreibung entscheidet der behandelnde Arzt. Eine Quarantäne kann nur das Gesundheitsamt aussprechen. Bei einem positiven Test sollten Nutzer das auch in der Corona-Warn-App eingeben. Die App informiert dann alle Kontaktpersonen.
Am Freitag und Samstag wollen Stadt und Polizei gemeinsam versuchen, die Situation in der Altstadt
besser in den Griff zu bekommen. Wegen des unsteten Wetters hat es gestern nicht damit geklappt, Schraffuren auf der Freitreppe am Burgplatz aufzubringen. Dies soll nun heute geschehen. Auf die Schraffuren soll man sich nicht setzen dürfen, so soll Abstand hergestellt werden. Sind Überfüllungen der Freitreppe absehbar, sollen die großen Lichtanlagen am Burgplatz angestellt werden. Die Verantwortlichen wollen so „vor die Lage kommen“, also präventiv tätig werden. Am letzten Wochenende hatten Freitreppe und Kurze Straße mehrfach von der Polizei wegen Überfüllungen geräumt werden müssen.
Mit Hans-Peter Schwemin, dem Inhaber der Brauerei Kürzer, ist die Stadt einig. Er soll eine kleine Terrasse in Verlängerung der Kurze Straße
auf dem Burgplatz erhalten. Auf der Straße selbst kann er nicht mehr Sitzplätze anbieten. Im Gegenzug stellt er den Außer-Haus-Verkauf von Bier ein. Dieser hatte zuletzt zu großen Ansammlungen vor seiner Brauerei geführt, Räumungen waren die Folge. Gäste der gegenüber gelegenen Cocktailbar hatten für zusätzlichen Andrang gesorgt. Schwemin und sein Team wollen die Gäste gezielt ansprechen und auf die Terrasse verweisen. Diese hat rund 70 Plätze.
Die Stadt verzichtet wegen der Bereitschaft Schwemins zur Kooperation auf ein formelles Verbot des Außer-Haus-Verkaufs im Kürzer. Sollte das Experiment allerdings nicht gelingen, könnte es jedoch zum Verbot kommen – was jedoch keinesfalls gewollt ist.