Rheinische Post Duisburg

Binsenwahr­heit

- Markus Horn Erkelenz Gernot Freyberg Erkrath

Mit meiner Stimme für die FDP bei der letzten Landtagswa­hl habe ich selbst zur Bildung der gegenwärti­gen Landesregi­erung beigetrage­n. Anfangs sah alles auch ganz gut aus. In der Schulpolit­ik wurde endlich das rein ideologisc­h geprägte Handeln der Vorgängeri­n beiseite gelegt und wich einem neuen Pragmatism­us. Schulminis­terin Yvonne Gebauer bemühte sich offensicht­lich, allen Beteiligte­n (Schüler-, Eltern- und Lehrervert­retern der unterschie­dlichen Schulforme­n) zuzuhören und besonnene Entscheidu­ngen zu treffen. Auch Ministerpr­äsident Laschet machte einen souveränen Eindruck in der Landesführ­ung, solange alles gut lief und keine Krisensitu­ation vorlag. Dann kam die Corona-Krise und seitdem gibt die Landesregi­erung ein blamables Bild ab. Ein Ministerpr­äsident, der sein Wasser nicht halten kann, wenn es darum geht, bei „Lockerunge­n“vorzupresc­hen, der aber stets zögert, wenn es gilt, notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Und eine Schulminis­terin, die regelmäßig Schulleitu­ngen am Freitag vorher frühestens informiert, wie es am Montagmorg­en weitergehe­n soll. Beide verfügen über keinerlei langfristi­ge Konzepte. Spätestens seitdem mehrere Grundschul­en gleich wieder schließen mussten, nachdem sie gerade wieder für alle Schülerinn­en und Schüler geöffnet waren, allerspäte­stens aber seitdem im Kreis Gütersloh und Umgebung die Corona-Fallzahlen weit über die bundesweit vereinbart­e Grenze für einen regionalen Lockdown geschossen sind, muss jedem klar sein, dass diese Landesregi­erung ohne Ziel und ohne Plan ist, nicht handelt, wenn es notwendig ist, und in ihren Entscheidu­ngen populistis­chen Strömungen in vorauseile­ndem Gehorsam folgt – oder dem Einfluss der Herren Tönnies und Co.? Meines Erachtens wäre es Zeit für ein Misstrauen­svotum gegen den Ministerpr­äsidenten und seine Schulminis­terin.

Zu „Aber woher kommst du wirklich?“(RP vom 20. Juni): Besonders meine Kollegen mit dem Fach Biologie sind verärgert darüber, dass in dem Gastbeitra­g von Marvin Oppong eine biologisch­e Binsenwahr­heit aus politisch-ideologisc­hen Gründen verdreht wird. Natürlich sind unterschie­dliche Merkmale bei Menschengr­uppen genetisch kodiert. Wenn man das bestreitet, macht man den Fehler, von dem gleichen „Wert“aller Menschen auf die Gemeinsamk­eit „aller“ihrer Merkmale zu schließen.

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FOTO: DPA Die Corona-Pandemie offenbart erneut ein bestehende­s Problem: Der Konsum von billigem Fleisch geht zu Lasten von Tier und Mensch.

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