Polizist schubst störrischen Passanten und muss zahlen
ALTSTADT (wuk) Ein Schubser gegen einen Passanten in der Altstadt kostet einen Polizeibeamten jetzt 2500 Euro. Gegen diese Zahlungsauflage hat ein Amtsrichter am Donnerstag das Verfahren gegen den 40-Jährigen wegen Körperverletzung im Amt eingestellt.
Reumütig und selbstkritisch hatte der Beamte nach einem Rechtsgespräch die Situation vom Herbst 2018 geschildert: Als Diensthundeführer war er nachts gegen 1.30 Uhr als Beifahrer mit einem Kollegen im Streifenwagen unterwegs zu einer gemeldeten Massenschlägerei am Bolker Stern. Als der Kollege am Steuer ohne Blaulicht und Martinshorn in die Bolkerstraße einbog, habe ein Passant (52) vor dem Streifenwagen stehend „demonstrativ in einen Burger gebissen.“
Alle Versuche des Streifenwagenfahrers,
den Blockierer zum Freigeben der Strecke zu bewegen, seien vergeblich gewesen. Also sei er, der Beifahrer, ausgestiegen, habe den Blockierer darauf hingewiesen, man befinde sich im Einsatz – und als der Passant noch immer nicht reagierte, habe er ihn „mit flachen Händen“weggeschubst.
Ergebnis: Der Mann, der mit Freunden in der Altstadt damals gerade einen Junggesellenabschied zelebrierte, fiel hin, erlitt Prellungen an Hüfte und Ellenbogen. Auf der Anklagebank sagte der Beamte nun: „Rückwirkend würde ich sagen, das hätte man anders, besser machen können.“Im Ergebnis stimmte dann auch die Staatsanwältin zu, das Verfahren gegen den Beamten nach zwei Jahren jetzt einzustellen. Gegen die erwähnte Auflage von 2500 Euro.