Feuerwerk muss an Silvester möglich sein
Nein, es wird in diesem Jahr kein normales Silvester werden, genauso, wie es kein normales Weihnachtsfest geben wird. Der Verlauf der Infektionszahlen wird eine ausgelassene Stimmung einfach nicht möglich machen. Es ist daher nur konsequent, dass die Politik schon jetzt Klarheit für den 31. Dezember schaffen will, der sonst so laut und feucht-fröhlich gefeiert wird.
Die meisten würden die Gründe für ein Böllerverbot in diesem Jahr wohl verstehen. Denn vor allem sollen dadurch Einsatzkräfte entlastet und die Kapazitäten in Krankenhäuser geschont werden. Knalltraumata, abgesprengte Finger, Brandwunden – für viele Ambulanzen ist Silvester stets ein Stresstest. Aber ein Jahreswechsel ganz ohne Feuerwerk? Das sollte es so auch nicht geben. So rigoros wie die Nachbarn in den Niederlanden, wo Rakete und Böller weder gekauft noch gezündet werden dürfen, sollte es hierzulande nicht reglementiert werden. NRW-Innenminister Herbert Reul geht davon aus, „dass Silvester auf den Straßen keine großen Partys stattfinden werden. Deshalb wird es bestimmt auch nicht viele geben, die Böller zünden“. Das ist naiv angesichts der Tatsache, dass die Deutschen jährlich zwischen 120 und 130 Millionen Euro für Böller ausgeben. Weder Umwelt- noch Tierschutz konnten die Bürger bislang davon abhalten, in der Silvesternacht jede Menge Geld zu verpulvern.
Verbietet man den Kauf und das Zünden von Knallern, fördert es den illegalen Handel mit Böllern. Zudem ignoriert man die Menschen, die diese Tradition mit Verantwortung und Augenmaß pflegen. Schließlich lassen sich Raketen auch mit Abstand und Vorsicht abfeuern. Gerade nach all den Einschränkungen, die den Bürgern in diesem Winter zugemutet werden, wäre es ein deprimierendes Signal, das neue Jahr in Stille begrüßen zu müssen.
BERICHT BÖLLERVERBOT IN NRW-STÄDTEN..., WIRTSCHAFT