DFB entscheidet nächste Woche über Löws Zukunft
BERLIN (dpa) Die veränderte Tonlage bei seinem Arbeitgeber gibt Anlass für verstärkte Diskussionen um die Personalie Joachim Löw. Der Deutsche Fußball-Bund bestätigte am Montag den Rapport-Termin der Nationalmannschafts-Führung – allerdings soll anders als nach dem WM-Debakel von 2018 Bundestrainer Löw diesmal persönlich nicht dabei sein. „In der DFB-Präsidiumssitzung am 4. Dezember wird Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, die aktuelle Situation der Nationalmannschaft darstellen und einschätzen“, heißt es in der schmucklosen Verbandsmitteilung.
Zur Aufarbeitung würden nicht nur „die Erfahrungen“aus dem jüngsten 0:6-Untergang in Spanien gehören, sondern auch „die Gesamtentwicklung der Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren“. Dem DFB-Präsidium scheint diesmal mit dem Blick auf die im kommenden Sommer anstehende EM mit drei Gruppen-Heimspielen in
München ein einfaches „Weiter so“aber nicht genug. Der Vertrag mit dem 60 Jahre alten Löw läuft noch bis zur WM 2022.
Der DFB spricht jetzt von einem „Fahrplan“, um in Sachen Löw und der Perspektive für das Team „Erkenntnisse zu sammeln, auszuwerten und darüber zu beraten“. Der Fahrplan des DFB-Präsidiumssieht nun erstmal vor, „dem Bundestrainer die zeitliche und emotionale Distanz zu geben, die aktuelle Situation der Nationalmannschaft grundlegend aufzuarbeiten“.
Das Dilemma für den DFB: Bei einer überraschenden Entscheidung gegen Löw wären die Bundestrainer-Alternativen beschränkt. Die Topleute wie Jürgen Klopp (Liverpool) oder Hansi Flick (Bayern) sind derzeit nicht verfügbar. Der Verband erklärte zu den nächsten Schritten: Nach der Sitzung am 4. Dezember werde man „zum gegebenen Zeitpunkt über Ergebnisse der Beratungen und nächste Schritte informieren“.