Fachliche Fehler
Ohne im Folgenden weiter darauf einzugehen, dass die Bauindustrie und andere Wirtschaftszweige in NRW darauf angewiesen sind, auch in Zukunft Möglichkeiten zu haben, mineralische Materialien in der Deponieklasse 1 zu deponieren – wäre ein interessantes Thema für den Bereich Wirtschaft – sind folgende Aussagen im betreffenden Artikel wissenschaftlich falsch: Die Aussage, „allein die legal gelagerte Hochofenschlacke enthalte krebserregende Stoffe wie Benzopyren“ist eine Falschaussage, die Angst in der Bevölkerung schürt und davon zeugt, dass der zitierte CDU-Politiker G. Weinland fachliche Falschaussagen von sich gibt. Zur Info: Bis heute werden Hochofen- und andere Eisenhüttenschlacken als umweltfreundliche, ressourcenschonende Baustoffe eingesetzt. Außerdem steht fest, dass bei Temperaturen größer als 1500 Grad im Hochofen keine organischen Stoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Eisenhüttenschlacken enthalten sein können. Unnötigerweise wird hier der Ruf bewährter Baustoffe beschädigt. Warum wird an dieser Stelle nicht darauf verwiesen, dass es heute fast unmöglich ist, eine neue Deponie zu errichten oder es im besten Fall etwa zehn Jahre dauert (vom Antrag bis zum ersten Spatenstich)? Darum ist es meiner Meinung nach sinnvoll und umweltfreundlich – auch aus Naturschutzsicht – bestehende Deponien „aufzustocken“als anderswo zusätzliche Flächen für Deponien einzurichten und den Flächenverbrauch dadurch zusätzlich zu erhöhen. Die Aussage „hübsche gelbe Blüten“halte ich in einem seriösen Artikel im besten Fall für unpassend. Was soll dem Leser damit suggeriert werden? Ich habe als Geowissenschaftler und Landschaftsökologe über urbane Wälder in Bochum promoviert, so dass ich mich nicht rechtfertigen muss, dass mir der Naturschutz nicht am Herzen liegt. Aber als Duisburger Bürger wünsche ich mir eine faire Berichterstattung und vielleicht sollten die Parteien auch die Interessen der Industrie im Blick behalten.