Zebras machen einen wichtigen Schritt
Das 2:2 am Dienstagabend beim SV Waldhof Mannheim hat gezeigt, dass der Fußball-Drittligist MSV Duisburg den Plan von Trainer Gino Lettieri annehmen und umsetzen kann. Der Coach wünscht sich nun mehr Stabilität.
Die kommende Woche wird in der Dritten Fußball-Liga zur Abwechslung mal nicht englisch sein. Am Sonntag spielt der MSV Duisburg daheim gegen Dynamo Dresden, danach geht es erst am folgenden Samstag auf dem Betzenberg mit der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern weiter. Für den neuen MSV-Trainer Gino Lettieri wird dann ein wenig Normalität einkehren.
Die ersten Tage seiner Amtszeit bei den Zebras waren davon geprägt, dem eng getakteten Terminplan gerecht zu werden. In Englischen Wochen ist es schwierig, auf dem Trainingsplatz grundlegende Dinge zu ändern. So bekräftigte Gino Lettieri zuletzt mehrfach, dass die Basisarbeit gerade erst begonnen habe.
Das 2:2 (1:1) beim SV Waldhof Mannheim am Dienstagabend stand im Zeichen der Reaktion, die nicht nur Gino Lettieri nach dem 0:4-Debakel gegen den SC Verl eingefordert hatte. Die Mannschaft erledigte ihren Job, sie zeigte diese Reaktion. „Wir haben den Matchplan
gut umgesetzt“, stellte Kapitän Moritz Stoppelkamp nach der Partie fest. Gegen den SC Verl war dies dem Team nicht gelungen. Der Matchplan des Trainers hatte zwar auf dem Paipier gestanden, war aber auf dem Rasen nicht erkennbar gewesen.
Das war am Dienstagabend anders. Hinzu kam, dass die Mannschaft den Willen gezeigt hat, den Kampf anzunehmen. Den von Gino Lettieri im Vorfeld der Partie in Mannheim ausgerufenen Charaktertest bestanden die Zebras im Spielverlauf gleich zweimal. Der frühe Gegentreffer des Gastgebers nach gerade einmal 126 Sekunden führte nicht dazu, dass das Spiel für den MSV schon gelaufen war, bevor es richtig begonnen hatte. Die Zebras zeigten eine prompte Reaktion, die dann auch zum Ausgleichstreffer von Youngster Darius Ghindovean führte.
In der zweiten Halbzeit gab die Mannschaft ein zweites Mal die richtige Antwort. Stoppelkamp hatte die Zebras mit 2:1 in Führung gebracht. Nach dem Mannheimer
Ausgleichstreffer in der 60. Minute geriet der MSV zwar wie schon in den jüngsten Partien in dieser Phase unter Druck, fand nach kurzer Zeit aber wieder ins Spiel zurück. Es gab diesmal keinen Einbruch. In der Schlussphase waren die Meidericher einem Lucky Punch sogar näher als der Gastgeber. Gino Lettieri weiß, dass der Punkt in Mannheim nur dann heilende Wirkung haben kann, wenn seine Mannschaft am kommenden Sonntag gegen Dynamo Dresden den nächsten Schritt vollziehen kann. „Wir müssen diese Leistung von Spiel zu Spiel stabilisieren und verbessern“, sagt der MSV-Trainer.
In Mannheim war der MSV auf der defensiven Außenbahn anfällig, die beiden Gegentreffer wären zu verteidigen gewesen. Die Zebras erzielten im Carl-Benz-Stadion zwei Tore, dennoch besteht im Offensivspiel noch viel Luft nach oben. Gino Lettieri wünscht sich zudem mehr Effizienz. Stichpunkt Ballbesitz: „Wir haben sehr viele Bälle erobert aber sie kurze Zeit später auch wieder verloren“, stellte der Coach fest. Solche Ballverluste erhöhen den Aufwand, der dann zwangsläufig an die Kraftreserven geht.
Am heutigen Donnerstag haben die Zebras einen freien Tag, am Freitag startet dann die heiße Phase der Vorbereitung auf das Dresden-Spiel.
In Mannheim fehlten Innenverteidiger Dominik Schmidt und Nachwuchsmann Julian Hettwer, die sich zuvor im Abschlusstraining leichte Prellungen eingefangen hatten. Ob es für beide für das nächste Spiel am Sonntag reichen könnte, war am gestrigen Mittwoch noch offen.