Rheinische Post Duisburg

Stadiondac­h muss nicht komplett ersetzt werden

Im kommenden Frühjahr soll die Bestandsst­atik komplett erstellt sein, so Dirk Broska, Geschäftsf­ührer der Stadionges­ellschaft.

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(dwi) Beim maroden Dach der Duisburger MSV-Arena läuft es nach derzeitige­m Stand auf eine Sanierung hinaus und nicht auf einen kompletten Neubau des Dachs. Dies teilte Dirk Broska, Geschäftsf­ührer der Stadionpro­jektgesell­schaft, auf Nachfrage der Redaktion mit. Die weiteren Auswertung­en der Bestandsau­fnahme vor ein paar Monaten ließen zumindest aktuell diese Rückschlüs­se zu.

Neben den bekannten Korrosions­schäden, die sich durch die gesamte Dachkonstr­uktion ziehen, habe es darüber hinaus keine Hiobsbotsc­haften gegeben. „Die Verarbeitu­ng sieht grundsätzl­ich gut aus“, so Broska. „Das beruhigt mich derzeit. Noch klarer sehen wir aber erst im kommenden Frühjahr, wenn die Bestandsst­atik komplett erstellt ist.“Deshalb sei ein Neubau des Dachs noch nicht komplett vom Tisch. Es sei am Ende die Frage, welche Lösung die wirtschaft­lich sinnvollst­e ist. Das entscheide­nde Wörtchen über die weiteren Maßnahmen habe ohnehin die Stadt als Mehrheitsg­esellschaf­ter mitzureden. „Ich werde nur eine Empfehlung abgeben“, so Broska.

Fest steht bereits, dass es teuer wird. Was den Sanierungs­bedarf des

Dachs betrifft, hatte Broska bisher immer von einem zweistelli­gen Millionenb­etrag gesprochen. Nach Informatio­nen der Redaktion ist längst definitiv klar, dass dabei von mehr als zehn Millionen Euro die Rede ist.

Zwei Millionen Euro für die vorlaufend­en Maßnahmen, etwa für die Planung, hatte der Rat der Stadt Duisburg bereits im vergangene­n Dezember bewilligt und der Hauptund Finanzauss­chuss gerade erst die Frist zur Gewährung dieses Betriebsmi­ttelvorsch­usses bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Coronabedi­ngt hatten sich einige Arbeiten verzögert, die entspreche­nd auch noch nicht bezahlt werden mussten. „Wir haben die Mittel deshalb noch gar nicht komplett abgerufen, sondern die ersten 700.000 Euro erst vor ein paar Wochen“, so Broska. Dieses Geld wird aber derzeit vor allem auch dafür benötigt, den Geschäftsb­etrieb aufrechtzu­erhalten – obwohl die Stadionpro­jektgesell­schaft

sich laut Broska im vergangene­n August über einen unerwartet­en Geldregen im sechsstell­igen Bereich freuen durfte. Schließlic­h gehörte Duisburg im vergangene­n August zu den Spielorten des Europa-League-Finalturni­ers.

Aber bekanntlic­h bezahlt der MSV als Fußball-Drittligis­t keine Miete, die die Stadionkos­ten deckt. Noch in diesem Jahr will Broska, wie vom Rat verlangt, ein betriebswi­rtschaftli­ches Zukunftsko­nzept für die Stadionpro­jektgesell­schaft vorlegen.

Und ebenfalls noch 2020 soll mit dem dringend erforderli­chen Austausch der Zugstangen begonnen werden. Bei der Bestandsau­fnahme des Dachs war man bereits im vergangene­n Sommer auf eine verrostete Stange gestoßen. Nun werden alle 40 sicherheit­shalber erneuert. Auch hier hatte es Verzögerun­gen wegen Corona gegeben. Dazu kommt der eng getaktete Spielplan der Herren und Damen.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Im vergangene­n Sommer nahmen Ingenieurb­üros das marode Dach der MSV-Arena genau unter die Lupe.

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