Sogar ein Kaiser braucht manchmal Hilfe
Die Super-Herrscher des Mittelalters brauchten im ganzen Land Verbündete, um ihre Macht nicht zu verlieren. Einer der bekanntesten Kaiser war Karl der Große.
MAINZ Wann sie geboren wurden, weiß man oft gar nicht genau. Wie sie ausgesehen haben? Tja, auch das weiß man nicht so recht. Was man aber weiß: Die Kaiser des Mittelalters herrschten über ein gigantisches Reich. Doch eine Hauptstadt gab es darin keine. Genauso wenig besaßen die Kaiser eine feste Residenz. Aber wie will man da denn regieren? Die Kaiser reisten ständig umher. Mit ihrem Hofstaat zogen sie von einer Pfalz zur nächsten. Damit ist eine Art Stützpunkt gemeint, an dem die Herrscher für kurze Zeit Hof hielten. Auch Karl der Große hat das so gemacht. Er wurde vor rund 1200 Jahren zum Kaiser gekrönt. Damals eine echte Sensation, denn mit seiner Krönung wurde Karl zum Super-Herrscher. Er regierte über ein Reich, in das heute die Länder Deutschland, Frankreich, Belgien und Niederlande passen würden, sowie Teile von Österreich, Spanien und Italien. Karl der Große stand tatsächlich über allen. Niemand schaffte es wirklich, ihm Konkurrenz zu machen. Dadurch wurde er für andere Kaiser zu einem wichtigen Vorbild – selbst noch viele Jahrhunderte
später. Sie alle wären gerne wie Karl gewesen. Doch stattdessen mussten sie sich mit Gegnern oder aufständischen Städten herumschlagen.
„Die Kaiser konnten nicht alleine herrschen, sie brauchten immer ein Netzwerk aus Unterstützern“, erläutert Birgit Heide. Sie arbeitet in einem Museum in der Stadt Mainz, das allerdings wegen der Corona-Krise gerade geschlossen ist. Dort gibt es eine große Ausstellung über die vielen mittelalterlichen Herrscher und ihre Macht.