Minister Heil: „Homeoffice, wo immer es geht“
BERLIN (mar) Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die Arbeitgeber am Dienstag nochmals eindringlich aufgefordert, wo immer es geht Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen. Eine Homeoffice-Pflicht, die auch die Grünen fordern, lehnt die Union jedoch ab. Die Industrie ist sowieso dagegen. Doch die Regierung kann den Unternehmen drohen: Als letztes Mittel bliebe ihr der Lockdown auch in der Wirtschaft.„Die Infektionszahlen in vielen Regionen Deutschlands sind viel zu hoch“, sagte Heil nach einem Gespräch mit den Personalvorständen großer deutscher Unternehmen: „Wir müssen uns zusätzlich Sorgen machen aufgrund der Nachrichten aus Großbritannien und Irland über ein mutiertes, viel infektiöseres Virus.“Die Betriebe sollten daher „sofort“mobiles Arbeiten im Sinne von Homeoffice ermöglichen, wo das sinnvoll und möglich sei.
Der SPD-Politiker warnte vor weiteren Verschärfungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. „Keiner von uns kann wollen, dass wir über die ergriffenen Maßnahmen hinaus die gesamte Wirtschaft in den Lockdown schicken müssen.“
Nach einer Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung arbeiten trotz der Corona-Krise weiterhin rund 60 Prozent der Beschäftigten nicht im Homeoffice, sondern in der Industrieproduktion, im Handwerk, im Einzelhandel oder auf Dienstreisen. Stimme des Westens