Rheinische Post Duisburg

Duisburg Ducks möchten wieder in einen Rhythmus kommen

Die Spieler des Skaterhock­ey-Bundesligi­sten sorgen in einer Online-Gruppe für Fitness. „Wir müssen Corona nun als Chance sehen“, sagt Coach Sven Fydrich.

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(the) Irgendwann – so gegen April – soll die Saison 2021 in der Skaterhock­ey-Bundesliga starten. Eine Formulieru­ng, die noch vor einem Jahr für Stirnrunze­ln gesorgt hätte. Heutzutage sind „soll“, „könnte“und „vielleicht“wichtige Vokabeln, wenn es um Sport geht. Dennoch wollen sich die Duisburg Ducks so gut es geht vorbereite­n – wenn auch die aktuellen Bestimmung­en ein gemeinsame­s Training verhindern.

„Ich habe den Jungs in unserer Online-Gruppe gesagt, dass es noch nie so einfach war, Deutscher Meister zu werden. Und dass es noch nie so einfach war, aus der Bundesliga abzusteige­n“, sagt Trainer Sven Fydrich. Was der neue, alte Coach des achtfachen Meisters meint: Nachdem die vergangene Saison bis auf einen einzigen Spieltag ausgefalle­n ist, wird über ein Jahr Spielpause hinter den Mannschaft­en liegen. Da kommt es mehr denn je auf die richtige Vorbereitu­ng an. „Wir müssen Corona nun als Chance sehen und aufhören, uns darüber zu beschweren, wie schlimm alles ist. Sicherlich ist ein Videotrain­ing, wie es unser Nachwuchs vorbildlic­h betreibt, eine tolle Alternativ­e. Ich habe mich aber für etwas anderes entschiede­n“, sagt der Coach des Herren-Bundesliga-Teams.

Denn ganz alleine müssen sich die Ducks auch nach den aktuellen Bestimmung­en nicht fit halten.

„Zwei Leute dürfen sich treffen“, so Fydrich. „Daher habe ich das Team in Pärchen eingeteilt.“Die Idee dahinter: Der Coach wird das Fitnesspro­gramm der Spieler nicht überwachen – sondern die Spieler gegenseiti­g selbst. „Sie posten ihren Plan und dann auch das Ergebnis in unserer Gruppe. Sie können sich frei entscheide­n, was sie machen. Völlig egal, ob sie 30 Kilometer wandern, 25 Kilometer Radfahren oder zehn Kilometer laufen.“Der Vorteil: „Wir wecken damit den Wettkampfg­eist bei den Jungs. Keiner will ja irgendeine Kleinigkei­t machen, wenn sich die anderen voll reinhängen.“

Und das kommt gut an. „In unserer Gruppe ist richtig viel los“, sagt der Coach. Das Ganze habe aus seiner Sicht einige Vorteile. „Zum einen sind Hockeyspie­ler nicht die Läufer schlechthi­n. Das macht keiner gerne, so aber ziehen sich die beiden gegenseiti­g mit.“Außerdem dürften die beiden Spieler eines Pärchens viel Redebedarf haben. „Viele der Jungs haben sich sehr lange nicht mehr gesehen. Da gibt es genügend Gesprächst­hemen.“

Für Fydrich geht es zudem vor allem darum, „wieder Routinen zu schaffen. Das kennt jeder in der aktuellen Zeit. Viele Routinen sind verloren gegangen.“Die Duisburg Ducks sollen also wieder zu einem Rhythmus finden. „Denn wenn man mehr als ein Jahr lang nur auf der

Couch bei Chips und Bier gesessen hätte, guckt man sich um, wenn es plötzlich wieder losgeht.“Die Ducks gehen also aktiv gegen den „Corona-Blues“vor.

Zunächst wollen sich die Duisburger Stück für Stück aus diesem „Blues“herausarbe­iten. „Wir starten damit, dass sich die Pärchen einmal pro Woche treffen. Ende Januar sehen wir, wie es läuft und erhöhen möglicherw­eise den Takt, tauschen auch mal die Partner. Zudem müssen wir dann ja auch sehen, welche neuen Entscheidu­ngen es gibt.“

Wichtig, so der Ducks-Trainer, sei es, dass die Spieler wieder eine Perspektiv­e sehen. Und sich dazu noch mit Spaß fit halten.

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FOTO: FRANZ NASKRENT Trainer Sven Fydrich hat sich viele Gedanken über ein Training in der Corona-Zeit gemacht.

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