Rheinische Post Duisburg

Kreis Kleve: Mitfahrbör­se zum Impfzentru­m

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haben. Dafür spreche nicht zuletzt auch, dass es in der Grafenstad­t einen Ableger des Gesundheit­samtes gebe. Zupancic warnte allerdings davor, „wie wild Standorte zu suchen“. „Das müssen wir den Profis von Stadtverwa­ltung und Gesundheit­samt überlassen.“

Bürgermeis­ter Christoph Fleischhau­er versichert­e, dass die Stadt im Gespräch mit dem Kreis sei und diesem sehr wohl bereits Vorschläge unterbreit­et habe. Mit dem Vorstoß seines Amtskolleg­en aus Kamp-Lintfort zeigte sich Fleischhau­er nicht glücklich. „Da werden Erwartunge­n geweckt, die nicht den Realitäten entspreche­n“, sagte er. Denn: Er gehe davon aus, dass linksrhein­isch kein großes Impfzentru­m mehr wie in Wesel gebraucht werde. Vielmehr gehe es um „Impfgelege­nheiten“im kleineren Rahmen.

Im übrigen gebe es in Moers auch Überlegung­en dazu, wie nicht mobilen Menschen die Fahrt zum Impfen erleichter­t werden kann, sagte Fleischhau­er. Dies sei aber auch eine Frage der Kosten – eine entspreche­nde Belastung des Haushalts müsse die Politik beschließe­n.

NIEDERRHEI­N (juha) Laut Verwaltung leben im Kreis Wesel aktuell rund 35.767 Menschen, die das 80. Lebensjahr in diesem Jahr vollenden werden, zu Hause, also: nicht in einer Pflegeeinr­ichtung. Fest steht auch: Solange es kein zweites, linksrhein­isches Impfzentru­m gibt, werden die Impfungen dieser Personengr­uppe ausschließ­lich im Impfzentru­m an der Weseler Niederrhei­nhalle stattfinde­n müssen – die Mobilität der Impflinge vorausgese­tzt.

„Personen über 80, die das Impfzentru­m nicht besuchen können und zu Hause geimpft werden möchten, müssen leider warten, bis ein zum Transport besser geeigneter Impfstoff zur Verfügung steht“, stellt eine Sprecherin des Kreises auf Anfrage klar. Der aktuell zur Verfügung stehende Impfstoff sei in der Handhabung komplizier­t und könne nicht von Haus zu Haus transporti­ert werden. Es müsse also abgewartet werden, bis Impfstoffe zugelassen seien, die auch durch das Hausarztsy­stem genutzt werden können.

Im Kreis Kleve sind unterdesse­n bereits Transporta­ngebote für Ü80-Jährige geplant, die nicht selbststän­dig mobil sind. Gemeinsam mit den Bürgermeis­tern habe man sich darauf verständig­t, den Impfwillig­en ab 80 Jahren bei Bedarf – wenn also das persönlich­e Umfeld kein Hilfsangeb­ot machen kann – ein individuel­les Beförderun­gsangebot in Form einer so genannten „Mitfahrbör­se“zu machen, teilte Landrätin Silke Gorißen am Donnerstag mit. Die Städte und Gemeinden sollen kurzfristi­g Börsen mit ehrenamtli­chen Fahrern organisier­en. Im Kreis Wesel, heißt es, werde das Thema „Transport zum Impfzentru­m“in der nächsten Krisenstab­ssitzung behandelt.

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