Rheinische Post Duisburg

Hilfe bei digitaler Impfbuchun­g

- VON JUTTA LANGHOFF

Ab dem 27. Januar haben ältere Menschen ohne Computerer­fahrung die Möglichkei­t, sich bei der digitalen Anmeldung zur Corona-Impfung helfen zu lassen.

MOERS Guido Lohmann ist voll des Lobes für eine ungewöhnli­che Hilfsaktio­n zur digitalen Impfbuchun­g, die am 27. Januar im Moerser Ortsteil Meerbeck anlaufen soll: „Das ist genau das, was die Menschen zurzeit brauchen“, sagt der Vorstandsv­orsitzende­r der Volksbank Niederrhei­n. „Dass sie mit ihrer Angst vor Corona leichter fertig werden. Kompliment!“

Ab kommenden Mittwoch haben ältere Menschen ohne Computerer­fahrung die Möglichkei­t, sich jeweils mittwochs und samstags von 10 bis 12 Uhr in der „Bürgerwerk­statt“an der Zwickauer Straße 16 bei der digitalen Anmeldung zu den demnächst anstehende­n Corona-Impftermin­en helfen zu lassen. Die Idee dazu hatte Ratsfrau Anja Reutlinger.

„Ich habe dabei an meine Mutter gedacht“, begründete die SPD-Ratsfrau ihre Initiative am Donnerstag bei einem Presseterm­in in der „Werkstatt“, bei dem sie gemeinsam mit ihrem Mann Wolfram Reutlinger, dem Meerbecker Brautmoden­unternehme­r Sebastian Wörth und Guido Lohmann das Projekt der Öffentlich­keit vorstellte.

Letzterer hatte sich im Namen seines Bankinstit­uts bereiterkl­ärt, die dafür notwendige Hardware in Form eines IPads und eines Druckers zur

Verfügung zu stellen. „Meerbeck ist von der Bevölkerun­gsstruktur her zwar statistisc­h gesehen ein recht junger Ortsteil, aber hier leben auch noch sehr viele schon hoch betagte Menschen, die noch nie mit einem Computer zu tun hatten“, erklärte Wolfram Reutlinger. Denen möchten wir gerne helfen.“

Vorgesehen ist dafür, dass den Hilfesuche­nden an den oben genannten beiden Wochentage­n jeweils drei ehrenamtli­che Helfer bei den digitalen Impfanmeld­ungen zur Seite stehen. Darüber hinaus erhält jeder Besucher einen vor dem Impftermin auszufülle­nden Anamnesebo­gen und eine kleine Informatio­nsbroschür­e darüber, was ihn an der Impfstelle erwartet. Damit, darüber ist sich Anja Reutlinger jedoch im Klaren, ist natürlich nur ein erster Schritt getan. Eine weitere Frage, die viele alte Menschen zurzeit beschäftig­t, ist: „Wie komme ich denn zu der für mich zuständige­n Impfstelle?“Auch dort sind Anja Reutlinger und ihre beiden Helfer bereits tätig geworden.

„Wir haben darüber schon mit dem örtlichen Malteser Hilfsdiens­t gesprochen und auch schon eine entspreche­nde Zusage bekommen. Darüber hinaus sind einige Mitglieder aus unserem Meerbecker Bürgernetz­werk 50 Plus bereit, gegen eine Beteiligun­g an den Benzinkost­en Fahrdienst­e zu übernehmen“, erklärte sie. „Ich denke, das wird nicht nötig sein“, hakte sich an dieser Stelle Guido Lohmann spontan noch einmal ein: „Das Ganze ist eine so tolle Sache, da übernehmen wir gerne auch diese Kosten.“1000 Euro zur Unterstütz­ung des Fahrdienst­es sollen demnach an den Malteser Hilfsdiens­t gehen.

Um das Projekt allgemein bekannt zu machen, werden Reutlinger und ihr Team in den nächsten Tagen eine entspreche­nde Plakatakti­on in Meerbeck starten. Zusätzlich dazu machte Sebastian Mörth den Vorschlag, auch die in Meerbeck tätigen Pflegedien­ste über das Angebot zu informiere­n. Angst vor einer eventuelle­n Ansteckung bei einem Besuch an der Zwickauer Straße braucht übrigens niemand zu haben. Für die ganze Aktion gibt es eine sorgfältig ausgearbei­tete, vom Moerser Ordnungsam­t genehmigte Hygienestr­ategie.

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RP-FOTO: NOP Haben die schnell Hilfe organisier­t (v.l.): Guido Lohmann, Sebastian Mörth, Anja und Wolfram Reutlinger.

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