Rheinische Post Duisburg

Sie schützen Obdachlose vor der Kälte

Eisige Nächte machen das Leben auf der Straße derzeit noch gefährlich­er. Ein Überblick über einige der Hilfsangeb­ote in Duisburg.

-

(mlat) Der Schneefall hat sich im Vergleich zum Wochenende beruhigt, die Kälte hat Duisburg nach wie vor im Griff. Auf bis zu minus 12 Grad soll das Thermomete­r auch in der Nacht zum Freitag wieder fallen. Schwere Zeiten für diejenigen, die auf der Straße leben. Gut also, dass es Menschen gibt, die den Obdachlose­n durch den Winter helfen wollen. Ein Überblick über einige Angebote.

Muddi hilft Seit Mitte Januar sind Gerdi Witkowski und ihre Mitstreite­r von „Muddi hilft“jede Nacht mit ihren „Muddimobil“im Einsatz. Sie fahren zwischen halb zehn und Mitternach­t die ihnen bekannten Treffpunkt­e und Schlafplät­ze der Obdachlose­n

in Duisburg ab. In ihrem Wagen haben die Freiwillig­en immer warme Getränke, Essen und eine Auswahl an Kleidung dabei. Wenn sich die Obdachlose­n etwas besonderes wünschen, bringt Witkowski es eine Nacht später vorbei. Ein entspreche­ndes Textillage­r in Meiderich ist dank zahlreiche Spenden mit Nachschub versorgt.

Gemeinsam gegen Kälte Mit zwei Fahrzeugen sind die Freiwillig­en des Vereins „Gemeinsam gegen Kälte Duisburg“bereits seit über 20 Jahren im Einsatz. Immer montags bis donnerstag­s ist der „Kältebus“in der Stadt unterwegs. Dann bieten die Ehrenamtli­chen beispielsw­eise warme Getränke und Lebensmitt­el,

aber auch praktische Hilfe beim Ausfüllen von Behördenan­trägen an. Das medizinisc­he Fahrzeug des Vereins ist derzeit nur noch montags unterwegs. Coronaund altersbedi­ngt haben einige Ärzte und Pfleger das Team verlassen. Hier hofft der Verein noch auf dringende Unterstütz­ung, um das Angebot wieder ausweiten zu können.

Petershof Der Petershof in Marxloh bleibt auch in Corona-Zeiten eine wichtige Anlaufstel­le für Obdachlose. Das sozialpast­orale Zentrum wurde 2012 als Teil der katholisch­en Kirchengem­einde St. Johann gegründet, um der Not im Duisburger Norden wirkungsvo­ll zu begegnen. Die Koordinati­on der Aufgaben wird von Pater Oliver Potschien geleitet. Das Programm musste wegen der Pandemie etwas herunterge­fahren werden. Notschlafs­telle, Essensausg­abe, medizinisc­he Versorgung, Kleiderstu­be, Dusche und Waschküche werden jedoch weiterhin angeboten.

Stadt Duisburg Wer einen beheizten Schlafplat­z braucht, kann sich auch werktags zwischen 8 und 16 Uhr in der Zentralen Anlauf-, Beratungs und Vermittlun­gsstelle der Stadt an der Beekstraße melden. Außerhalb der Zeiten auch direkt bei den Notübernac­htungsstel­len. Die geöffnete U-Bahn-Station am Hauptbahnh­of biete laut Stadt zudem Schutz vor extremer Witterung.

 ?? ARCHIV-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN ?? Gerda Witkowski (im Auto) und ihre Mitstreite­r von „Muddi hilft“sind jede Nacht für die Obdachlose­n im Einsatz.
ARCHIV-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Gerda Witkowski (im Auto) und ihre Mitstreite­r von „Muddi hilft“sind jede Nacht für die Obdachlose­n im Einsatz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany