Rheinische Post Duisburg

45-Jähriger soll Insolvenz verschlepp­t haben

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(bm) Privaten Investoren soll ein 45 Jahre alter Duisburger ein neues Geschäftsm­odell vorgestell­t haben. Aber: Da soll sein Geschäft, das mit Bootszubeh­ör handelte und Boote reparierte, in Wahrheit längst pleite gewesen sein. Doch die Insolvenz soll der Angeklagte verschlepp­t haben. Stattdesse­n soll er die Insolvenzm­asse geplündert haben. Auf rund eine Million Euro beläuft sich der in der Anklagesch­rift aufgeführt­e Schaden.Der größte Teil davon soll 2012 bis 2014 mehreren privaten Investoren entstanden sein. Ihnen soll der Angeklagte vorgemacht haben, er wolle zukünftig größere Mengen von Ersatzteil­en im Ausland bestellen und per Schiff liefern lassen. So könne man gegenüber dem bisherigen Modell, bei dem Einzelteil­e per Luftfracht bezogen wurden, einen deutlich größeren Gewinn erzielen.

Die Darlehen sollen laut Anklage ausdrückli­ch dafür gedacht gewesen sein, entspreche­nde Großbestel­lungen von Ersatzteil­en aus dem Ausland zu bezahlen. Tatsächlic­h soll der Angeklagte das Geld dafür verwendet haben, um seinen Geschäftsb­etrieb aufrecht zu erhalten und die drängendst­en Schulden zu bedienen. Doch er soll auch von den erschwinde­lten Darlehen gelebt haben. Und nicht nur er: Mehrere Familienmi­tglieder sollen Kreditkart­en genutzt haben, die auf die Firma ausgestell­t waren. Zu diesen Verwandten soll auch ein 53-jähriger Mann aus Bonn gehört haben, der Gesellscha­fter des Unternehme­ns war. Er sitzt ebenfalls auf der Anklageban­k.

Er soll gemeinsam mit dem Angeklagte­n angebliche­s Firmeninve­ntar an ein Leasing-Unternehme­n verkauft haben. Darunter sollen sich mehrere Boote und ein Gabelstapl­er befunden haben. Das alles soll allerdings längst Gläubigern gehört haben. Die Verteidige­r kündigten zu Prozessbeg­inn an, dass sich ihre Mandanten erst zu einem späteren Zeitpunkt im Verfahren zu den Vorwürfen äußern wollen. Bis Ende März sind fünf weitere Sitzungsta­ge geplant.

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