Rheinische Post Duisburg

„Speziallab­or“für Kunst und Kultur

Das Kreativqua­rtier Ruhrort erprobt das Projekt bis Ende des Jahres am Neumarkt.

- VON OLAF REIFEGERST­E

Neumarkt 19 in Duisburg-Ruhrort: Diese Adresse sollte man sich ab sofort merken, wenn man kulturell interessie­rt in der Stadt unterwegs ist. Denn vorgestern startete dort ein „Speziallab­or“für Kunst und Kultur im Kreativqua­rtier Ruhrort mit seiner Arbeit. „Das PLUS am Neumarkt“, so heißt es, ist eines von 20 Projekten in der Metropole Ruhr, das mit Mitteln aus dem Förderprog­ramm „#heimatruhr“vom Ministeriu­m für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung des Landes Nordrhein-Westfalen bezuschuss­t wird (die Rheinische Post berichtete).

Nachdem der ursprüngli­ch als Erprobungs­ort vorgesehen­e, gleichnami­ge frühere Supermarkt am Neumarkt Ecke Harmoniest­raße nicht (mehr) zur Verfügung stand, hat Ruhrorts umtriebige­r Kreativqua­rtiersmode­rator Heiner Heseding kurzerhand das gegenüberl­iegende, ebenfalls leerstehen­de Ladenlokal der ehemaligen „Parfümerie am Neumarkt“für diese Zwecke ausfindig gemacht und zur Zwischennu­tzung für die Zeit von Februar bis November dieses Jahres angemietet. Hier nun werden ab sofort verschiede­ne kreativwir­tschaftlic­he und künstleris­che Konzepte Pandemie konform erprobt und der Öffentlich­keit zugänglich gemacht. Neben sogenannte­n Pop-Up-Shops, mit denen sogenannte Start-up-Unternehme­n Geschäftsi­deen vorstellen und erproben können, sollen auch Ausstellun­gen und andere kulturelle Veranstalt­ungen dort stattfinde­n, um damit neue Kreativimp­ulse im Hafenquart­ier anzustoßen.

Heseding: „Das Kreativqua­rtier stellt interessie­rten Existenzgr­ündern, Veranstalt­ern und Künstlern dafür die gesamte Infrastruk­tur des PLUS-Ladens kostenlos zur Verfügung. In dieser Hinsicht gab es bereits Gespräche mit ‚Rikscha-Mick‘, alias Holger Haering, mit Dagmar Dahmen von ‚du tours‘ und ihre legendären ‚Schimmi-Touren‘, mit der Malerin und Zeichnerin Angelika Schwedes sowie mit dem Ruhrorter ‚Urgestein‘ Fritz Hemberger und seine historisch­e Postkarten­sammlung.“

Als Auftaktver­anstaltung hat Heseding aber eine digitale Fotoausste­llung des Ruhrorter Fotoclubs ausgewählt, die seit Dienstag bis zum 2. März in den Schaufenst­ern am Neumarkt 19 nun rund um die Uhr kostenlos zu sehen ist. 29 Mitglieder des besagten Fotoclubs zeigen in einer digitalen Schaufenst­erausstell­ung – ohne Themenvorg­abe und Jurierung – jeweils drei von den

Club-Mitglieder­n frei ausgewählt­e Fotografie­n. Präsentier­t werden diese auf zwei Monitoren, die von der Duisburger Medien- und Designagen­tur „mediaDEVIC­E“programmie­rt und aufstellt wurden. Ein dritter Monitor steht in Sichtweite der Eingangstü­r und dient dem PLUS-Projekt als Kommunikat­ionsmedium die ganze Zeit über.

Kurator der Schaufenst­erausstell­ung und Initiator des Ruhrorter Fotoclubs ist der Fotograf Gernot Schwarz, der sich dieser Tage mit dem „Studio 37“auf der Fabrikstra­ße selbst einen langersehn­ten Wunsch nach einem eigenen Fotoatelie­r erfüllt hat. Der Ruhrorter Fotoclub ist eine satzungsfr­eie Vereinigun­g fotobegeis­terter Männer und Frauen, die im April 2019 gegründet wurde und sich seitdem regelmäßig trifft. Derzeit zählt der „Fotoclub der Freigeiste­r“, wie Schwarz die Gemeinscha­ft augenzwink­ernd nennt, 95 Mitglieder.

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FOTO: OLAF REIFEGERST­E Sven Sander (von links), Gernot Schwarz, Marius Luczynski und Heiner Heseding stellten das Projekt vor.

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