Max Kruse Racing hat in Duisburg viel vor
Motorsport: Der Rennstall aus der Nähe von Hamburg verlagert sein operatives Geschäft in die Heimat von Team-Mitbesitzer Benjamin Leuchter. Außerdem soll bald ein Performance Center entstehen.
Das vergangene Rennjahr war für Max Kruse Racing kurz, aber erfolgreich. Und das soll sich im Jahr 2021 nicht ändern. Eine Sache ändert sich dann aber doch: der operative Standort des Teams. Dieser wird künftig in Duisburg, der Heimat von Fahrer Benjamin Leuchter, zu finden sein – und dort haben Macher und Fahrer eine Menge vor. „In Duisburg wird das Max Kruse Racing Performance Center entstehen“, sagt Leuchter. Damit wollen sich die Kruse-Racer einen Namen im Ruhrgebiet machen.
„Klar ist zunächst einmal, dass wir künftig von Duisburg aus operieren werden“, sagt Leuchter. Im Rennzirkus hat sich das Team inzwischen einen Namen gemacht – nun entsteht in Duisburg das Max Kruse Racing Performance Center, das rund um das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (geplant für den 3. bis 6. Juni) eröffnen soll. Natürlich, um bei dem Prestige-trächtigen Traditionsrennen in der Eifel Werbung für das neue Center machen zu können.
Die Idee ist simpel: Für andere Rennteams, aber auch für Hobbyfahrer, die auf dem Nürburgring und anderen Strecken an den Start gehen wollen, will Max Kruse Racing die Wartung von Fahrzeugen übernehmen. „Außerdem werden wir den Umbau zu Track Tools, also zu Rennwagen, die aber weiterhin eine Straßenzulassung haben, anbieten“, sagt Benjamin Leuchter.
Für solche Dinge gibt es dann auch eine familiäre Arbeitsteilung. Alles, was mit Autos und Rennen zu tun hat, liegt in der Verantwortung von Max Kruse und Benny Leuchter – die Väter der beiden kümmern sich um das Geschäftliche.
„In Duisburg haben wir den Vorteil, dass wir mit der Gruppe C für Bilder und Öffentlichkeitsarbeit zusammenarbeiten“, sagt Leuchter. Zudem liegt das Ruhrgebiet auch ein deutliches Stück näher an der „Haus- und Hofstrecke“, dem Nürburgring. Dort wollen die Kruse-Racer
an die Erfolge des vergangenen Jahres anknüpfen. Sie werden erneut in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, wie die ehemalige VLN-Langstreckenmeisterschaft seit 2020 heißt) an den Start gehen. Außerdem wollen sie bei der
National Endurance Series (NES 500) sowie erstmals beim 24-Stunden-Rennen dabei sein.
In der NES 500 hat Max Kruse Racing die Titelverteidigung als Ziel ausgegeben. Auch in der NLS lief es bestens: Zwei Gaststarts gab es im vergangenen Jahr – zweimal gab es einen Doppelsieg. In der NES 500 sicherte sich Marek Schaller die Meisterschaft. Dort wird neben Schaller erneut Marius Rauer an den Start gehen. Beide Nachwuchsfahrer sollen ihr Nordschleifen-Permit absolvieren, damit ein Start in der NLS möglich wird, wie Benny Leuchter, Team-Mitbesitzer und Fahrer, sagt.
Es gibt sogar eine weitere Serie: den ADAC-Digital-Cup. Heißt: Das Team engagiert sich auch im E-Sport – Sim Racing, wie es in der Fachsprache der Rennfahrer korrekt heißt. Mit Luca Kita ist dabei sogar ein weiterer Duisburger am
Start. Sein Teamkollege wird Noah Cebulla sein.
In der NLS wird Max Kruse Racing mit mindestens einem VW Golf GTI TCR in der Klasse SP3T starten. „Wir planen in beiden Rennserien, eventuell auch mit einem zweiten oder sogar dritten Fahrzeug an den Start zu gehen“, sagt Benjamin Leuchter. Auch eine Folge der für das Team erfreulichen Nachricht ist, dass alle Sponsoren über das Corona-Jahr hinaus an Bord bleiben und sogar ein neuer Hauptsponsor gefunden werden konnte.
Derweil hofft Benjamin Leuchter – wie viele andere Sportler – dass langsam, aber sicher die Normalität in den Sportalltag zurückkehrt. „2019 hatte ich 35 Rennstarts, 2020 gerade einmal fünf“, sagt der Duisburger. „Wir sind optimistisch, dass wir ab März wieder trainieren dürfen.“
„Im Jahr 2019 hatte ich 35 Rennstarts, 2020 gerade einmal fünf“Benjamin Leuchter Motorsportler aus Duisburg