Mutmaßlicher Taxiräuber legte auffällige Spuren
MOERS/KAMP-LINTFORT (jas) Zweiter Verhandlungstag im Prozess gegen einen mutmaßlichen Taxiräuber aus Kamp-Lintfort: Als „atypisch“bezeichnete am Mittwoch vor der Auswärtigen Großen Strafkammer des Landgerichtes Kleve in Moers ein Kriminalhauptkommissar den 50-Jährigen Angeklagten, der sich wegen räuberischer Erpressung verantworten muss. Am 10. und 13. August hatte der Kamp-Lintforter sich laut Anklage jeweils mit Taxis nach Rheinberg bringen lassen, in beiden Fällen die Fahrer mit Messern bedroht und sich anschließend mit den Tageseinnahmen davon gemacht – mit den Worten, er sei vom IS.
Beim ersten Fall waren es um die 530 Euro Beute, beim zweiten Mal keine 100 Euro. Der Angeklagte sitzt seit August in U-Haft in der JVA Willich. Er machte auch am zweiten Prozesstag von seinem Schweigerecht Gebrauch. Die erste Tat gebe er zu und bedaure sie, hatte er über seinen Anwalt erklären lassen. An die zweite Tat könne er sich nicht erinnern.
Ein Täter, der vorher Spuren legt, die zu ihm als Täter führen, sei ungewöhnlich, sagte der ermittelnde Beamte im Zeugenstand. Im ersten Fall soll der Angeklagte in einer Bäckerei in Repelen einen Kaffee getrunken und die Bäckereifachverkäuferin dann gebeten haben, ihm ein Taxi zu rufen. Im zweiten Fall habe der 50-Jährige im „Lintforter Treff“noch eine Cola getrunken, sich draußen bei einer Zigarette mit einem weiteren ihm bis dahin unbekannten Gast unterhalten, die Handynummern ausgetauscht und dann den Wirt gebeten, ihm ein Taxi zu rufen. Der Gastronom identifizierte den Angeklagten im Gerichtssaal eindeutig.
Der Prozess wird am Donnerstag, 25. Februar, 9.30 Uhr in Saal 106 des Amtsgerichtes in Moers fortgesetzt.