Rheinische Post Duisburg

Jede Woche eine neue Herausford­erung

- VON SVEN KOWALSKI

Der Fußball-Regionalli­gist VfB Homberg wird ständig mit weiteren Hürden konfrontie­rt. Erst sorgt ein Corona-Fall beim Gegner für eine Spielabsag­e. Am Samstag war der Platz vereist. Trainer Sunay Acar versucht, es gelassen zu nehmen.

Sunay Acar nimmt den Anblick des vom Schnee bedeckten Rasens im PCC-Stadion gelassen hin. „Das ist ein bisschen wie Strandfußb­all“, sagt der Coach des Fußball-Regionalli­gisten VfB Homberg. Ein richtiges Training ist mit seinen Spielern auf dem gepuderten Geläuf seit rund einer Woche kaum möglich. „Wir können nur im Athletikun­d Ausdauerbe­reich arbeiten, und dann machen wir noch ein Spaßspiel“, sagt der Trainer. „Aber meckern bringt nichts. Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Auch wenn es in dieser Saison schon sehr viele Dinge waren.“

Fest steht: Verpasst haben die Homberger beim Training anstelle des ausgefalle­nen Spiels bei Borussia Mönchengla­dbach II nichts. Sämtliche Duelle in der Regionalli­ga West fielen am Samstag dem Winterwett­er zum Opfer. Lediglich

„Dass wir andere Voraussetz­ungen als die Profiklubs haben, ist ohnehin immer klar“

Sunay Acar

die Partie zwischen Borussia Dortmund II und dem SC Wiedenbrüc­k (2:2) konnte am gestrigen Sonntag ausgetrage­n werden.

Die vielen Dinge, die Sunay Acar anspricht, sorgen nun auch für ein strammes Programm in der Rückrunde, die vom Plan her deutlich abgespeckt­er war als die vollgepack­te erste Saisonhälf­te. Erst gab’s die Absage wegen eines Corona-Falls beim SC Fortuna Köln, nun verhindert­e der nicht bespielbar­e Platz im Gladbacher Grenzlands­tadion das Spielen.

„Erst war nur eine Englische Woche in der Rückrunde angesetzt, und kaum fängt man an zu spielen, sind es schon drei“, sagt Acar.

Und das Ende der Fahnenstan­ge muss noch lange nicht erreicht sein. „Ich kann mir im Moment nicht wirklich vorstellen, dass wir gegen Rot-Weiß Oberhausen auf unserem Rasen spielen können“, sagt der Homberger Coach und meint damit die für den kommenden Samstag angesetzte Heimpartie.

Immerhin: Die Chancen für das am Dienstag, 23. Februar, angesetzte Nachholspi­el beim SC Fortuna stehen – zumindest aktuell – nicht schlecht. „Dort liegt kaum Schnee“, sagt Acar.

Dass sein Team derzeit nur eingeschrä­nkt trainieren kann – auch ein Besuch einer Soccerhall­e gestaltet sich aufgrund der Corona-Schutzvero­rdnungen schwierig –, während mancher Profiklub der Liga womöglich bessere Möglichkei­ten vorfindet, sieht der Coach gelassen.

„Dass wir andere Voraussetz­ungen als die Profiklubs haben, ist ohnehin immer klar. Aber der Fußball wird auf Schnee nicht neu erfunden. Die Frage ist halt, was man aus den Möglichkei­ten macht. Die Jungs nehmen das Training gut an, und ein Mentalität­s- oder Fitnesspro­blem werden wir garantiert nicht haben“, sagt Sunay Acar. „Wir bereiten uns jedenfalls voll auf das Spiel gegen Oberhausen vor. Wir alle wollen so wenige Englische Wochen wie möglich. Wenn der Platz es hergibt, wollen wir auf jeden Fall gegen Oberhausen spielen. Aber ob es möglich sein wird, liegt nicht in unserer Hand.“

Zumal neben dem noch nicht durchgesta­ndenen Winter auch durch die Corona-Pandemie weitere Spielausfä­lle derzeit nicht auszuschli­eßen sind, haben die Gedankengä­nge zur anstehende­n

Belastung beim Trainer längst eingesetzt.

„Der Niederrhei­npokal, der auf jeden Fall gespielt werden soll, kommt ja auch noch hinzu“, sagt Sunay Acar. „Bis zum Finale wären das dann noch einmal fünf Spiele. Unter Umständen ist man nachher bei zehn Wochenspie­len. Bis wann soll die Saison gehen?“, fragt der Coach.

Es stelle sich auch die Frage, wie es mit den Schutzmaßn­ahmen bei der Austragung von Verbandspo­kal-Spielen

aussähe. „Wir werden von der ersten bis zur vierten Liga alle regelmäßig getestet“, sagt Sunay Acar. „Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Aber eben auch nur eine Nebensache und nicht wichtiger als die Existenz von Arbeitsplä­tzen und die Möglichkei­t des Schulbesuc­hs unsere Kinder. Da tragen wir eine große Verantwort­ung. Fußball ist schön, aber nicht alles. Und man muss es nicht mit aller Macht durchziehe­n.“

 ?? FOTO: FIRO / NAGRASZUS ?? In der Warteschle­ife: Trainer Sunay Acar (Mitte) konnte mit dem VfB am Samstag witterungs­bedingt nicht ins Geschehen eingreifen.
FOTO: FIRO / NAGRASZUS In der Warteschle­ife: Trainer Sunay Acar (Mitte) konnte mit dem VfB am Samstag witterungs­bedingt nicht ins Geschehen eingreifen.

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