CDU kritisiert Zustand von Schultoiletten
Eltern von Ebertschülern in Kamp-Lintfort berichteten der Fraktion von „unhaltbaren Verhältnissen“.
KAMP-LINTFORT (aka) „Feuchtigkeitsschäden, leckgeschlagene Toiletten, grausamer Gestank“– so haben Eltern der CDU-Fraktion in Kamp-Lintfort den Zustand der Toilettenanlage an der Ebertschule beschrieben, dem die Grundschulkinder ausgesetzt seien. Sichtschutztüren seien ausgehängt, so dass man Kinder habe sehen können. Toilettenpapier sei manchmal nicht vorhanden, und es fehle Seife und Desinfektionsmittel. „Uns erreichte ein Hilferuf der Eltern der Ebertschule. Kinder haben sogar Angst davor, die Anlage zu benutzen“, berichtet Ulrich Lewark, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Bildung Kultur und Sport.
„Diese unhaltbaren Zustände werden weder dem Anspruch einer familienfreundlichen Stadt gerecht noch sind sie mit geltenden Bauund Hygieneregeln vereinbar“, betont er. Die Stadtverwaltung sei bereits informiert, habe aber noch nicht gehandelt. Die CDU-Fraktion bringt das Thema nun mit einem Antrag auf die Agenda des Stadtrats.
„Die katastrophalen Zustände müssen sofort abgestellt und behoben werden, zum Beispiel durch den Aufbau eines vorrübergehenden Toilettencontainers“, sagt Simon Lisken, Fraktionsvorsitzender der CDU in Kamp-Lintfort, und reagiert damit auf den Hilferuf der Eltern.
So könne die Zeit bis zu einem schnellen Neubau oder einer grundlegenden Sanierung überbrückt werden. „Die Vernachlässigung der sanitären Anlagen der Ebertschule veranlasst uns, auch die Toilettenanlagen anderer Kamp-Lintforter Schulen zu betrachten. Wir brauchen ein Konzept mit Zustandsbericht und Sanierungsplan für alle Schulen.“Kindeswohl, Hygiene und die Sicherheit der Kinder und Bediensteten an den Schulen dürften nicht zu Lasten anderer städtischer Projekte vernachlässigt werden, meint Simon Lisken.
„Wir können die scharfen Kritikpunkte in der Anfrage nicht nachvollziehen. Die Verwaltung steht in engem Kontakt mit Schulleitung und Elternschaft und hat auf Probleme
längst reagiert“, erklärt Schuldezernent Christoph Müllmann. Man habe in mehreren Gesprächsrunden mit der Schulpflegschaft und der Schulleitung die Situation an den Toiletten geprüft und zum Teil kurzfristige Maßnahmen umgesetzt. So sei die Verstopfung der Abwasserrohre beseitigt und die Instandsetzung von defekten Kanalstücken beauftragt worden. Witterungsbedingt habe man dies noch nicht umgesetzt. Des Weiteren habe man die Bodenabläufe inklusive der Geruchsverschlüsse
erneuern lassen. Die Räumlichkeiten seien durch die Unfallversicherung geprüft worden. Auch die Ausstattung der Toiletten mit Einmalhandtüchern und Seife entspräche den Anforderungen des Robert-Koch-Institutes zum Schutz vor Corona. Schulleiterin Susanne Finster erklärt in der Stellungnahme der Stadtverwaltung: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Austausch mit der Stadtverwaltung. Viele kleine Probleme an der Toilettenanlage konnten bereits kurzfristig im Dialog gelöst werden.“
Auch Schulpflegschaftsvorsitzende Alina Büsch zeigt sich laut Stadtverwaltung verwundert über den Antrag: „Die Schilderung der Zustände kamen vermutlich von einzelnen Elternteilen, die nicht die Meinung der Mehrheit der Elternpflegschaft vertreten. Auch den Eltern ist klar, dass eine Toilettenanlage in einem alten Schulgebäude mit den Jahren nicht schöner wird. Dennoch sind wir mit den nun vereinbarten kurzfristigen Maßnahmen vorerst zufrieden.“